USA Reisebericht von Kay
27. Juli – 06. August 2004
Danke Kay für diesen wundervollen Reisebericht
Ach ja, wo fange ich nur an…???? Am Anfang, am Besten…
VORGESCHICHTE: Wie manche von euch bereits wissen, waren Pat und ich im letzten Sommer bereits in Seattle/Tacoma, wo wir am „West Coast Celtic Camp 2003“ teilgenommen haben – einem einwöchigen Tanzcamp, in dem unter anderem Dearbhla Lennon (Ex-Saoirse und –Morrighan), John Carey (MF´s Understudy in T1 und Ex-Lord in T2) und Steven Brunning (Ex-Dark Lord in FoF 2000/2001 und T1) unterrichtet haben. Dieser Urlaub war ein voller Erfolg und am letzten Tag versprachen wir den Camp-Veranstaltern, im nächsten Jahr wieder zu kommen.
PLANUNG: Und so machten wir es dann auch. Die Info kam raus, dass das Camp wieder stattfinden würde – diesmal mit Fiona Harold (Ex-Morrighan in T2), Conor Smith (Lord in T4) und - wie er es im letzten Jahr versprochen hatte – war auch Steven Brunning wieder mit dabei! Am 31. Juli sollte es losgehen und bis zum 06. August dauern. Volles Programm wurde angesagt, nicht nur mit Tanz sondern unter anderem auch Tin Whistle, Foot Care, Stage-Make-Up-Kurse, eine Talentshow, Barbecue, Bankett und natürlich der große Abschlussauftritt am letzten Abend – wie gesagt: Volles Programm!
Anmeldung abgeschickt – Bestätigung bekommen – Flug gebucht. Tja, wenn das nur so einfach wäre… der 31. August ist hier bei uns in Bayern der erste Ferientag und dementsprechend gab es keinen einzigen Flug mehr nach San Francisco! Gut, man ist ja nicht zimperlich: „Einfach“ den Urlaub um eine Woche nach vorne verlängern, und dann geht´s halt schon am 27. Juli los, und man macht noch ein bisschen Urlaub vorher…
Unser „Tourplan“ im Land der unbegrenzten Möglichkeiten war eng gestrickt – aber schließlich ist es ja unbegrenzt, das Land, oder???!!!??? *g* Um 13:40 ist geplante Ankunft, dann weiter nach Sacramento, am nächsten Tag (28.08.) nach Reno, Nevada und die Gegend ansehen - The „Wild, Wild West“. Am 29.08. wieder zurück nach SF und am 31.08. schließlich ab nach Sonoma!
COUNTDOWN: Ein paar Tage vor dem Abflug kam dann erst einmal eine ernüchternde Mail von den Veranstaltern des Camps: Conor Smith wird nicht beim Camp dabei sein! Schade, dabei hatte John ihm doch bei SkyDance in der Schweiz schon gesagt, dass wir kommen – also, sooooo schlimm sind wir auch wieder nicht!!! *g* Dafür wurde unter anderem Katie Jeffery angekündigt, die ebenfalls zwei Jahre bei LotD bzw. FoF getanzt hat.
Aber eines kann ich euch sagen: Wir haben es noch NIE geschafft, stressfrei in den Urlaub zu kommen – diesmal waren es keltische Knoten für Stevens Geburtstagsgeschenk, die uns fast einen Strick gedreht hätten – aber auch dieses Problem wurde noch gelöst und gegen 21 Uhr am 26. Juli war es dann vollbracht... knapp, aber geschafft!
Dienstag, 27.07.2004, 16:20 Uhr (zumindest in München…):
Heute morgen ging es früh los – um 4 Uhr hieß es wach werden und ab zum Flughafen. Um 6:45 Uhr ging der Flug, zwei Stunden vorher sollten wir da sein – um halb fünf waren wir da, aber einchecken ging trotzdem erst ab 5… Macht nix – genug Zeit, um wach zu werden und für ein Schwätzchen mit einem netten Herren vom Schwergepäck a lá „wo genau müssen wir denn hin“ und „wird das sehr eng genommen, mit dem Gewicht vom Handgepäck?“
Um kurz vor 5 ging es dann los und nach der Passkontrolle gab´s erst mal Frühstück – absolut überteuert, wenn ich das mal so anmerken darf! Boarding Time war 6.15 Uhr und problemlos ging es bis nach Amsterdam – mit einem wirklich niedlichen Co-Piloten, übrigens!
Amsterdam ist dann ein Thema für sich... wenn man einmal einen McDonald´s sucht, gibt es keinen, aber letztes Jahr war er noch da… schließlich haben wir ihn doch gefunden – hinter der Passkontrolle – und es war witziger Weise genau der selbe wie im letzten Jahr, Ines – du weißt schon, der mit dem Snackladen daneben. Als wir dann auch noch die Bar gefunden haben, an der wir letztes Jahr gegessen haben, waren wir schon fast daheim! Um 10.30 Uhr war wieder Zeit zum an-Board-gehen und um 11.45 Uhr ging es planmäßig weiter – ab in den Westen, Amerika ruft!
Die üblichen Lacher blieben dabei natürlich nicht aus: Stichwort Atemmaste – erst selbst überziehen, dann Kindern helfen. „Kinder brauchen ja nicht so viel Luft“… da war doch was, im letzten Jahr, oder???? Außerdem gab es eine tolle Beschäftigungstherapie: Polster für die Kopfhörer selbst überziehen… gar nicht so einfach… Dauert schon seine paar Minuten… Die Flugroute? Nördlich von Schottland (Hallo Ines, hallo Bernd!) über Island, quer über Grönland (neee, nicht Griechenland!!! *g*) und Kanada, British Columbia – Vancouver (nein, NICHT Seattle, nicht Seattle…) dann doch noch Seattle und Portland, dann an der Westküste entlang nach San Francisco (im weiteren mit „SF“ abgekürzt).
Übrigens haben wir uns fest vorgenommen, im Flugzeug nicht zu steppen, damit es nicht so wackelt, aber ein bisschen Stretchen miss zwischendurch schon sein! Wir hatten die letzten drei Tage ziemlich hartes Training und sind es deshalb nicht mehr gewohnt, uns einmal NICHT zu bewegen – aber ist denn Dehnen auf dem Mittelgang lustig??? Na, mal schauen, wie die „ich beweg mich lieber nicht zuviel“ Leute in 5 Stunden noch grinsen…
Gerade eben – so gegen halb 4 (in Deutschland) – haben wir die Einreiseformulare bekommen und nachdem wir die Stewardess davon überzeugt hatten, dass wir lieber deutschsprachige statt spanischer haben würden, haben wir sie auch ausgefüllt – sogar aufs erste Mal richtig, Ines! *g*
So im Laufe der Zeit schaut man sich im Flugzeug um – es sind unglaublich viele Kinder mit unterwegs, sogar Säuglinge! Für die kleinen Zwerge ist der lange Flug natürlich erst recht nix! Aber – Kompliment an KLM: super Service – sehr freundlich, Kopfhörer gab es umsonst (dafür musste man sie ja auch selbst zusammenbauen *g*) und am Anfang des Fluges wurden Packungen an alle Kinder verteilt – keine Ahnung, was das war, aber die Kids sind bisher alle sehr brav (vielleicht war´s Schlafmittel??? *g*)
17:15 Uhr: Im Board-Fernsehen läuft gerade der zweite Film. Interessanterweise pennt inzwischen fas die gesamte linke Seite des Flugzeuges, während hier auf der rechten Seite alle relativ fit aussehen – vielleicht liegt´s am Licht? Wir sind gerade über Grönland – schon beinah darüber hinaus, aber der Nebel ist so dicht, dass man nur selben etwas von der atemberaubenden Eislandschaft sieht – leider!
Ganz nebenbei: Das Essen ist nach genau das selbe wie im letzten Jahr – nur dass nun keine Dosen mehr ausgeteilt werden – Getränke gibt’s nur noch Becherweise.
In SF ist es nun Dienstag morgen, 8.30 Uhr – irgendwie ist das Zeitgefühl schon ein wenig durcheinander gekommen. Meine innere Uhr sagt so ca. 20 Uhr, dabei ist es erst halb sechs am Dienstag Abend… aber der Tag dauert noch eine ganze Weile, dabei sind wir schon seit über 13 Stunden auf den Beinen…
Auf unser Mietauto bin ich schon gespannt… schließlich muss es uns eine ganz schöne Strecke nach Nevada und zurück bringen, über den Pass, und der hat immerhin sein 4000 Meter – ich freu mich schon wahnsinnig auf diese 10 Tage in den USA: Viel zu wenig eigentlich, aber man hat ja noch andere Verpflichtungen (ich sag nur eines: Wiesbaden, 13. August!)
17.55 Uhr – wir befinden uns ziemlichgenau zwischen der Hudson Bay und Victoria Island – also schon mitten über Kanada. Unsere Reisegeschwindigkeit ist 933 km/h und die Höhe ist 10.400 Meter – nicht schlecht… die Außentemperatur übrigens auch nicht: Minus 55 Grad… 3.852 Kilometer haben wir noch vor uns… Jetzt wird es dann ziemlich schnell südlich gehen – und außerdem gibt es bald etwas zu essen. Na, zumindest für die First Class, die bekommen grad einen kleinen Zwischensnack ;-(
18.50 Uhr – sogar wir „normal sterblichen“ haben noch ein Eis abbekommen! Im „Radio“ läuft inzwischen zum 4ten Mal dasselbe Programm – Gott sei Dank gibt’s hier ein paar Sender. Pat´s Magen hängt ihr inzwischen bis zu den Knien (sagt sie, aber ich sehe nix! *g*), meiner wurde schon mit Traubenzucker und m&m´s Bestochen. Mal sehen, was es was zu essen gibt!
19.50 Uhr – wir fliegen 909 Km/h – allerdings haben wir gerade in der Flugzeugbroschüre gelesen, dass die Maschine „nur“ 880 Km/h fliegt… Naja, der Kapitän wird’s schon richtig machen… Jedenfalls sind wir nun südlich der Victoria Islands und östlich der Rocky Mountains – gerade noch so im Nordwest Territorium und haben noch 1.703 Km vor uns – in 3 Stunden und 10 Minuten landen wir in SF.
Gerade haben wir uns auf dem Weg nach vorne gemacht – da ist mehr Platz zum dehnen – Mensch, hat das gut getan! Und wir waren noch nicht einmal die einzigen! Da wer noch ein junges Bürschchen, der richtig „professionelle Arbeit“ geleistet hat – ob wir den im Camp wieder sehen? Haben ihn nicht gefragt, sondern uns nur alle drei verständnisvoll-leidend angegrinst. Das Problem an unsrem „Stretch-Platz“: Da sind die Toiletten… und da geht halt nun ab und zu auch wieder eine Tür auf… Zum essen gab es übrigens immer noch nichts…
20.00 Uhr – und noch immer keine Spur von etwas essbarem… keine Ahnung, wo wir sind (im TV läuft grad ein Bericht über Paris statt der Reiseroute), aber die Wolken sind kein Meer mehr, sondern schöne Wattebällchen auf blauem Himmel – ein bayerischer Himmel in den USA - dabei wollten wir doch weg von daheim! *g* Jetzt tut sich doch noch was hinter uns in der Küche – die Hoffnung steigt…
20.15 Uhr – jetzt weiß ich wieder, wo wir sind! Inzwischen schweben wir über den Rocky Mountains und befinden uns noch etwa einen Daumen weit nordöstlich von Vancouver – auf dem Bildschirm natürlich, wir können doch nicht so nah an der Stadt vorbei… *g* - aber es sind auch nur vier Finger östlich von Calgery. 2 Stunden und 10 Minuten noch – langsam geht’s echt in den Rücken… Und wir sind rekordverdächtig: 1000 Km/h!!! Mount Alberta – DA sind wir grad, sagt der PC! Und nur noch eine Zeitzone zu überwinden! SF, wir kommen!
Sooooo, inzwischen ist der 29.07. und es ist kur vor 20.00 Uhr. Bin nicht mehr zum schreiben gekommen, aber jetzt werde ich das mal nachholen…
So gegen 21.00 Uhr (deutscher Zeit) haben wir doch tatsächlich noch was zu Essen bekommen! Ich hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben! Kurz danach waren wir sowieso schon im Landeanflug auf den Flughafen – aber wie! Erst von Norden, dann quer über SF in den Süden und schließlich über Osten wieder in die Stadt… schön, wie man das alles im Fernsehen verfolgen kann!
Dann hieß es aber endgültig Uhren umstellen! Wir sind 20 Minuten früher gelandet, als wir eigentlich sollten, also um 13.20 Uhr. Raus aus dem Flugzeug und erst einmal zur Immigration…. Und stundenlang anstehen…. Aber die Dame war total freundlich, hat uns erzählt, dass ihre Tochter auch gerade erst in einem Camp war und dass es ihr total gefallen hatte… lustiges Schwätzchen muss schon sein! Kaum waren wir dann durch, kamen auch schon unsere Koffer an – das ist halt der Vorteil, wenn man so lang warten muss…
Anschließend durften wir erst mal mit einer luftigen Bahn fahren – einer Schwebebahn… so sieht dann also unser Transrapid aus! Naja, hier ist das ja lustig, aber ob sich das in München lohnt???? Die Bahn hat uns jedenfalls auf direktem Weg zur Autovermietung gebracht, wo wir dann auch gleich unseren Wagen samt Straßenplänen von Kalifornien/Nevada bekommen haben. Aber eines kann ich euch sagen: Ich war „leicht“ verwirrt, als die gesagt haben: „Sehen Sie die Absperrung da hinten? Nehmen Sie sich einfach einen Wagen!“ WAS????? Ja, so läuft das hier: Da steht eine ganze Reihe Wagen und da stecken die Schlüssel in den Schlössern, und dann nimmt man sich einen Wagen und fährt damit los…. dass sollte man mal bei uns versuchen!
Aber ich muss zugeben: Erst einmal war mir ganz schön schwummig in den Knien, als ich in den Wagen eingestiegen bin und den Schlüssel umgedreht hab… und dann die Strecke aus dem Parkhaus raus… ohhhhjeeeee…. Es ging zwar problemlos, aber schließlich ist das hier ein fremdes Auto in einem fremden Land mit fremden Verkehrszeichen…. Nee, darüber will ich gar nicht mehr nachdenken! Und der Verkehr!!!! Meine Güte... Aber irgendwann (nach einer Stunde Stop-and-Go und vielen Fotos von der Skyline von SF) waren wir aus dem Gröbsten heraußen und auf dem Weg nach Sacramento – inzwischen war es so ca. 16.30 Uhr.
So gegen 18.00 Uhr haben wir dann unser Hotel gefunden – nicht ohne vorher noch durch die Altstadt zu fahren. Hier haben also die Cowboys ihr Bier gesoffen! „Old Sac“ nennen die Einwohner ihre Altstadt liebevoll – würden am Straßenrand nicht die ganzen Autos stehen, könnte man wirklich glauben, dass gleich Clint Eastwood, Charlton Heston oder Ben Cartwright die Straßen entlang reiten!
Beim Einchecken im Hotel sind uns gleich zwei gewaltige Vorteile aufgefallen, von denen wir nichts gewusst hatten: Parkplatz umsonst und einen Pool gibt es auch! Wunderbar! Aber erst die „Arbeit“: Noch einmal zu Fuß durch die Altstadt, einmal durch Downtown (Shoppingcenter und Park) und etwas essen – bitter notwendig! (Ihr wundert euch sicherlich schon, warum hier ständig was von Essen steht….) Die Spagetti hier sind wirklich super! Nach einem kurzen Besuch im Pool sind wir dann gegen halb 10 fix und fertig in die Betten gefallen. (Du, Ines: die waren so groß wie das in Seattle im Travelogde, aber diesmal nicht eines für drei, sondern zwei für zwei!!!!)
Am nächsten Morgen (also Mittwoch, 28.07 – irgendwie bin ich etwas verwirrt, mit dem Datum… muss ständig nachfragen, was für ein Tag ist…) ging es dann auch schon weiter in Richtung Reno, Nevada – nicht ohne die Sonnencreme noch ins Handgepäck zu packen… Die Gegend ist der Hammer!!! Die Berge und die Täler – das ist einfach nicht zu beschreiben, vielleicht kommt ja auf den Fotos ein bisschen was vom „Wild West Feeling“ rüber. Ach ja, die Berge und Täler… an das Autofahren in den USA hab ich mich ja schon fast gewöhnt gehabt, aber diese Berg-und-Tal-Fahrt war der Hammer… das sind Kurven in den Bergen!!! Wenn ihr die Chance habt, euch das anzusehen – tut es!!! Total beeindruckend! Riesige Berge und Bäume, endlose Wüsten, Flüsse und Wälder – unbeschreiblich!
Ziemlich genau um 12 Uhr mittags („High Noon“??? Ist ja wohl der falsche Film!!!) waren wir in unserem Hotel. Wir hatten mit einem niedlichen, kleinen Familienbetrieb gerechnet – weit gefehlt! Das Ding war so ungefähr das größte Casino&Hotel in der ganzen Stadt!!! (Okay, wir waren ja auch nicht direkt in Reno, sondern ein paar Meilen weiter, in Sparks) Als wir rein gegangen sind, haben wir erst mal T3 bemitleidet – in so einem Ding auch noch arbeiten zu müssen. Als wir uns erst einmal den Weg durch das Casino gebahnt und die Lobby gefunden hatten, waren wir fast geschockt: Alles so edel und pikfein… ohje, irgendwie kamen wir uns „leicht“ fehl am Platz vor, mit den Sonnenbrillen und den kurzärmligen T-Shirts….
Aber der Herr beim Check-in war total nett und hat und geduldig alles erklärt – dass das Essen im Ostturm ist, wir im Westturm wohnen, der Pool im fünften Stock ist und so weiter… schließlich bekamen wir unsere „Schlüssel“ (also Magnetstreifenkarten) und machten uns auf den Weg zum Aufzug – 19. Stock! Als wir ins Zimmer kamen, stockte uns erst mal der Atem – das Zimmer war einfach der Hammer! Seht es euch auf den Fotos an… man fühlt sich wie eine Königin, wenn man den Raum betreten hat!
Aber zum Koffer auspacken hatten wir weder die Zeit, noch die Motivation: Morgen früh ging es ja schließlich schon wieder zurück nach SF. Aber jetzt schwangen wir uns erst mal wieder ins Auto und es ging wieder auf den Freeway – diesmal nach Süden in Richtung Incline Valley. Dort wurde nämlich die Western-Serie „Bonanza“ gedreht – und so eine Legende muss man sich einmal mit eigenen Augen ansehen! Das ganze Gebiet ist super aufgebaut. Viel gibt es leider nicht mehr zu sehen, aber das was da ist, ist liebevoll aufgebaut worden und auch die Live-Shows (ein lassoschwingender Cowboy und Stunt-Schieß-Shows) sind es ebenso wert, wie der fantastische Blick auf den Lake Tahoe und die endlosen Wälder und riesigen Berge, die man durchqueren muss um dorthin zu gelangen. Ein absolutes Muss, wenn man schon mal in der Gegend ist!
Auf dem Rückweg mussten wir wohl oder übel tanken – ein Erlebnis für sich… ich hab zum ersten Mal in meinem Leben eine Kreditkarte in ne Zapfsäule gesteckt… aber irgendwie ist das schon praktisch, aber eben auch nur, wenn man eine Kreditkarte hat!
Am Abend haben wir dann noch den Pool und den Whirlpool unsicher und den armen Kerl an der Badetuch-Ausgabe total wirr gemacht, weil wir unsere eigenen Handtücher dabei hatten – aber das ist in einem 4-Sterne Hotel wohl nicht so ganz üblich… Abends sind wir dann wie Steine in unsere Luxus-Betten gefallen – und am nächsten Morgen lag ich irgendwie fast quer drin… Aber ich bin nicht rausgepurzelt, so riesig waren die Betten!!! (Ines, da hätten wir zu dritt locker reingepasst!)
Den Versprecher des Tages hat dann Pat noch geleistet: „Hast du eigentlich die Batterien für den Fotoapparat noch aufgeleert?“ Hääääähhhh? AUFGELEHRT??? Was ist denn das, Pat??? Aber es sei ihr verziehen, nach diesen zwei (drei????) Tagen...
Donnerstag, 29. Juli 2004 - Um kurz nach neun haben wir dann wieder ausgecheckt – schwermütig, muss ich zugeben… man gewöhnt sich so schnell an einen solchen Luxus! Eines weiß ich ganz bestimmt: wenn ich wieder mal nach Reno muss, dann in dieses Hotel!!!!
Also wieder auf die „Interstate 80 – Nevada, West“ – bis zur Grenze, und dahinter weiter auf der – Richtig! – „Interstate 80 – California, West“. Die Fahrt war langwierig und nicht weiter spannend – abgesehen von der Tatsache, dass wir in einem Kuhdorf namens „Davis“ kurz bei McDonalds angehalten haben und ich feststellen musste, dass es ziemlich unklug ist, so lange in eine Richtung durch die Wüste zu fahren: Ich habe an der linken Schulter und am linken Oberarm und am linken Oberschenkel einen Sonnenbrand bekommen, dass es nicht mehr feierlich ist… aber ich kann ja schlecht die Sonne ausschalten und mehr als mit Schutzfaktor 25 eincremen geht halt einfach nicht… Na ja, das wird schon irgendwann braun, aber halt ziemlich ungleichmäßig, schließlich ist rechts kein bisschen Sonne hingekommen. Pat hat die Fahrt dagegen gut im Schatten verbracht – ich hab die Sonne abgefangen…
In SF angekommen ging das Drama erst richtig los – mit dem ewigen Stop-and-Go hatten wir ja schon gerechnet (Moment mal, es ist früher Nachmittag, da arbeiten doch alle, oder???), aber das SF beinahe ausschließlich aus „One Ways“ besteht, hätte uns auch jemand sagen können, oder??? Der Stadtplan vom ADAC hat auch nicht so sonderlich viel gebracht, denn kaum hat man die richtige Straße gefunden und gedacht: „Da muss ich abbiegen“, war es entweder eine Einbahnstraße oder man war grade ganz links, und bis zur Abbiegespur nach rechts waren noch drei andere Spuren dazwischen. Irgendwann qualmten uns die Köpfe nur noch vor lauter „Harrison“ (Ford???? Ist das nicht ein Schauspieler???), „Hayes“ (häääää, was mach Ger denn hier????), „Scott“ (jetzt reicht´s aber langsam – unsere ganzen Tänzer sind hier versammelt!!!)… bloß diese verdammte 7 Straße war nirgendwo!!! Aber schließlich haben wir das Hotel doch noch gefunden – ein Wunder! Und sogar einen Parkplatz haben wir bekommen, und das ist in SF nicht unbedingt selbstverständlich!
Einchecken, Koffer auspacken und los zum Shoppingcenter! Oje, da sind wir irgendwie schon wieder falsch am Platze… kennt ihr „Pretty Woman“? Hätte uns auch jemand sagen können, dass das so ein Nobelladen ist…. Also morgen ziehen wir dann die Abendkleider zum einkaufen an….
Abendessen ist aufgrund von „plötzlich auftretender und völlig unerklärlicher Übermüdung“ ausgefallen. Einzig und allein zum Wasser in die Wanne lassen, war noch Kraft vorhanden – diesen Tribut war ich meinem Sonnenbrand schuldig und leider, leider gibt es hier im „Britton“ keinen Pool. Wie gesagt, man gewöhnt sich so schnell an Luxus… Ach ja, Luxus: Die Betten sind hier in typisch britischer Größe: Klein und niedlich – dabei hatte ich mich doch grade daran gewöhnt, quer im Bett zu liegen… *g*
Freitag, 30. Juli 2004 – morgens hieß es erst mal e-mails checken und Überlebensbericht nach Hause schicken. Franz, bitte wundere dich nicht, wenn du einen Zugriff auf deine Seite aus SF findest – das waren wir! *g* Die nächste Amtshandlung des Tages war, nach einem Laden für Perücken zu suchen – im Internet war der auch schnell gefunden, in der 3. Straße. Gut, das ist ja gleich ein paar Blocks weiter! Ja, haben wir gedacht! Aber da wo wir dachten, begann die 3. Straße gerade bei Hausnummer 0 und der Laden hatte Nummer 4820! Nach einem Fußmarsch von einer halben Stunde haben wir dann auch festgestellt, dass es hier pro Block 100 Nummern gibt – super! Jetzt sind wir um eine Erfahrung reicher: Wenn man ein Mietauto hat, dann nutzt man es in SF, sonst ist man hoffnungslos aufgeschmissen! (Hätten wir uns das bloß gemerkt!)
Irgendwann hatten wir den Laden auch gefunden – so ca. 2 Stunden nachdem wir losgelaufen sind… Aber immerhin gehört der Laden einer ganz lieben Dame namens Angela, die 15 Jahre lang für eine deutsche Firma gearbeitet hat, und deshalb auch deutsch sprach! Und wir hatten uns schon Sorgen gemacht, dass wir unsere Sonderwünsche auf Englisch rüberbringen müssen! Wir haben für eine gute Stunde das Personal des gesamten Ladens aufgehalten, aber die fanden das nicht weiter schlimm – und eines kann ich sagen: Egal, welchen Laden man betritt, man wird dort behandelt als wäre man die Queen in Person! Und immerhin haben wir jetzt unsere Perücken gefunden, die wir zum tanzen brauchen – allerdings müssen sie erst aus New York bzw. Los Angeles eingeflogen werden, deshalb bekommen wir sie erst am Tag unserer Abreise…. Yipie – und wir haben keine Ahnung, wie wir vom Camp aus wieder da hin kommen sollen… Aber es gibt hier sehr viele sehr nette Mütter, die uns sicherlich fahren werden – also drückt uns die Daumen! Zurück sind wir dann übrigens mit dem Bus gefahren!
Nachmittags stand die Golden Gate Bridge und der Park sowie Shopping im Nobel-Einkaufs-Center auf dem Plan – das mit dem Park ging ja noch, aber die Brücke ist einfach nicht zu erreichen – zumindest nicht mit den öffentlichen Verkehrsmitteln – und unser Auto? Das stand noch immer auf dem Parkplatz und ruhte sich aus…. Man hätte eben was lernen sollen – aber jetzt haben wir die Lektion: SF nur mit AUTO (und Sonnencreme)!!!!
Kurz: Die Golden Gate Brigde fiel heute aus, und wir nahmen sie für morgen früh ins Programm auf – dann halt mit Nebel! Und weil Pat heute so solidarisch veranlagt war, hat sie sich dazu entschlossen, mir Gesellschaft zu leisen und sich ebenfalls einen Sonnenbrand zuzulegen. DAS ist Freundschaft, oder???? Ach ja, heute fiel noch nicht mal das Essen aus – mittags gab´s Pizza. LECKER!!!!
Samstag, 31. Juli 2004 – um halb sechs ging´s los: Baustellenkrach von rechts und links (wir hatten ein Eckzimmer). Super! So gegen sechs Uhr haben wir dann beschlossen, dass es sowieso keinen Sinn hat noch länger liegen zu bleiben, und haben angefangen, die Koffer zu packen. Punkt sieben saßen wir wieder im Auto und suchten uns (jetzt MIT Auto!) den Weg zur Golden Gate Bridge. Der Großteil des Weges war auch problemlos, aber irgendwie haben die bei der Herstellung der Karte die Maßstäbe etwas durcheinander gebracht und ein paar Straßen zu wenig rein geschrieben bzw. welche benannt, die es gar nicht gibt – zumindest nicht da, wo sie sein sollen…. Als wir schon am aufgeben waren, haben wir sie doch noch gefunden und ihr kurz „hallo“ gesagt – beeindruckend ist das Ding schon, besonders wenn man direkt vor diesem Riesen steht. Und der Nebel macht es irgendwie gespenstisch und noch gewaltiger, als sie sowieso schon ist – grandios!!!
Dann ging es wieder zurück zum Flughafen – ha! Von wegen! In der ganzen verdammten Stadt ist der miese Flughafen nicht ausgeschildert! Na gut, ich schlussfolgere: Als wir angekommen sind fuhren wir auf dem „101 – North“ gefahren, und zwar – wie der Name sagt – nach NORDEN und zwar durch SF durch nach Sacramento. Also müssen wir jetzt auf der „101 – South“ zurück zum Flughafen! Und das schönste war: Diese Rechnung ging auf!!!!! Und hat man einmal das Flughafengelände gefunden, ist alles ganz einfach: Überall ist die „Car Rental Return“ ausgeschildert und ganz einfach zu finden – das hatte mir am meisten Sorgen gemacht: wie wir das Auto wieder loswerden. Dann standen wir da vor dem Parkhaus und haben uns nicht reingetraut – und warum??? Weil am Boden quer über der Straße ca. 5 cm hohe Spikes lagen… toll, und direkt vor uns auf der entgegenkommenden Spur war ein Auto mit 4 platten Reifen – sehr motivierend! Aber dann kam eine nette Lady und hat uns gesagt, dass sich die Dinger unter dem Gewicht umklappen, nur zurückfahren darf man halt nicht. Wir haben es probiert und… es hat geklappt!
Kurze Meilen- und Benzinstand Überprüfung und schon hatten wir keinen fahrbaren Untersatz mehr. Sooooo, und wie kommen wir nun nach Sonoma??? In der Infomail vom Campleiter stand zwar, dass es einen Transfer ab Flughafen gibt, aber wo?????? Um es kurz zu machen – wir haben ihn gefunden. Mit etwas Hilfe von der Information zwar, aber immerhin. Und das auch noch genau rechtzeitig: wir waren um 9:50 bei der Info, um 9:52 am Busstand (der ist direkt vor der Info) und um 10:00 Uhr kam unser Bus! Der Fahrer war einfach ein Schatz!!! Hat uns gefragt, wo wir hinmüssen und uns dann bei der richtigen Haltestelle rausgeworfen – und uns auch noch ein Taxi geordert, mit dem wir zur Universität gefahren sind. Und da soll noch einer sagen, Amerikaner wären unhöflich! Ich kann nur immer wieder betonen, dass alle, die wir hier kennen gelernt haben (in diesem wie im letzten Jahr) sehr freundlich und hilfsbereit sind – sogar mehr, als es bei uns in Deutschland der Fall ist. Hier wird sofort Hilfe angeboten, wenn die Leute merken, dass man sich nicht so gut auskennt und nur noch höflicher und mit noch mehr Respekt behandelt! (Abgesehen ist man ja sowieso ein Exot, wenn man aus dem fernen Europa kommt – da werden sowieso gleich alle neugierig, was einen hier her verschlagen hat!)
West Coast Celtic Camp
Kaum waren wir bei der Uni angekommen, stellten wir fest, dass uns die angekündigten Auditions so ziemlich am A…. vorbeigehen – wir waren einfach nur noch müde und hatten Hunger und wollten unser Gepäck endlich einmal länger als für einen Tag in den Schrank räumen und keine Koffer mehr schleppen!!!!!! Schon sind ein paar Mütter mit ihren Töchtern angekommen und das übliche Tratschen ging los. „Waaas, aus Deutschland???? Das ist ja wirklich weit weg!“ und so weiter! Echt niedlich!!! Lang dauerte es dann auch nicht, bis die ersten bekannten Gesicherter vom letzten Jahr auftauchten. Wir kennen zwar keine Namen mehr, aber immerhin die Gesichter.
Schließlich war Check-In. Und in unserem „Willkommens-Paket“ war unter anderem ein Plan für die Woche. Auditions für „17 and over“ ab 17:00 Uhr. Prima, haben wir noch Zeit zum auspacken und zu überlegen, was wir denn eigentlich tanzen wollen! Sooo, und wie das so ist, wenn man einen Step braucht, fällt einem keiner ein… na, ein Hardshoe-Step war gleich da, mit Softshoe wurde es schwieriger, was uns selbst gewundert hat. Aber auch da war bald einer rausgekramt und den zweiten haben wir uns „mal eben so“ aus dem Ärmel geschüttelt. Hmmm… wie das wohl ablaufen wird????
Wir haben´s schnell herausgefunden: Als wir vor der Halle standen und den „kleinen großen“ (14 – 16 Jahre, dafür aber schon hoch platziert) zusahen, wie sie ihre Beine verknoteten und hoch schmissen, wollten wir am liebsten gleich wieder heim. Mein erster Impuls war, zum Leiter zu gehen und ihm zu sagen, dass wir freiwillig zu den Anfängern gehen würden…. Und nachdem wir eine Weile zugesehen hatten, wurde uns immer mehr übel… Soviel zum Thema, die Auditions gehen uns heute am A….. vorbei!
Schließlich haben wir doch das einzig Richtige getan: „Tony, I think I can´t do that – it´s the best, if I will dance with the beginners!“ – Alles was er darauf sagte war: “Dance!” Toll – danke, Tony – so war das nicht gedacht! Mal ehrlich – ich war so nervös, ich hätte die Wände hochgehen können. Und direkt vor uns: Fiona Harold (jetzt übrigens blond) Katie Jeffery und die anderen – nur Steven Brunning war noch nicht dabei.
Softshoe – gut, wenn man natürlich einen Step grad mal entworfen hat, KANN er nicht funktionieren. Hat er auch nicht. Aber schließlich kennt doch niemand meine Steps und von daher kann doch auch niemand sagen, ob ich nun improvisiert hab, oder nicht!!! War mir nur in DEM Augenblick auch kein großer Trost. Da hat nur geholfen, dass die anderen auch so nervös waren… Was Hardshoe betrifft – das war auch ein Erlebnis. Erst Trebble-Jig – also wir nicht, denn wir hatten einen Reel vorbereitet. Dann kam der Hornpipe – hmmm, damit wären dann alle abgesehen von uns dran gewesen…. Also, raus aus der Reihe, rüber zu den Richtern: „Patricia, can I have a Reel, please – we have not prepared a Hornpipe or a Trebble-Jig!“ Tja, aber für die armen dummen Deutschen, die ja nicht mal Wettkämpfe tanzen dürfen, macht man das doch und schmeißt noch ne Reel-Musik rein. Nein, gesagt hat das niemand, aber so kam ich mir in diesem Moment gerade vor!
Damit war dieser Teil des Tages auch überstanden. Blieb nur noch, das Ergebnis abzuholen… super – alle einzeln nach vorne, so macht das Spaß ;-( Pat durfte vor mir und irgendwie hat es mich schon kribbelig gemacht, dass sie da bestimmt 3 Minuten mit vier Trainern und einem Campleiter diskutiert… das heißt, eigentlich hat nur Tony diskutiert, die Trainer haben nur genickt, hin und wieder was eingeworfen und Part hat nur geschaut und genickt… und ich kann es nicht haben, wenn ich nicht weiß, was vor sich geht.
Dann durfte ich auch vor, und noch bevor ich bei den Trainern war, sagte Tony zu mir: „Exactly the same as her!“ Toll – jetzt weiß ich bescheid! Danke! Aber aufgrund meines etwas verständnislosen Blickes hat er es dann noch mal erklärt: Nix Beginners, sondern Prizewinners! Klingt wirklich nobel und sind super-happy damit (damit hätten wir einfach nicht gerechnet – nicht nachdem wir gesehen hatten, was die anderen so aus den Beinen schütteln!) aber…. das wir irgendwelche Preise gewonnen haben, ist uns auch neu… *g* Und warum muss man deshalb so lange diskutieren?????????
Das sollte ich auch gleich mitbekommen: Wir werden vorerst in der Gruppe „blau“ tanzen – also „Prizewinners“, aber wenn wir nicht mitkommen würden, müssten sie uns wieder zu „Beginners“ stecken – zu unserem eigenen Besten, damit wir so vie wie möglich mitnehmen können. Die Jury meinte übrigens, wir wären in Hardshoe besser als in Softshoe – na gut, wir sehen das anders, aber bei der heutigen Vorstellung.... na, reden wir über etwas anderes! Wir verließen den Raum mit gemischten Gefühlen: „Schön, dass sie das Vertrauen in uns setzen, dass wir es schaffen“ – „jetzt wo wir erst mal bei dieser Gruppe sind, bleiben wir auch da“ – „hoffentlich können wir überhaupt mit den ganzen superflinken Kiddies mithalten“ – „das kriegen wir schon hin, unser Pluspunkt ist hier, dass wir mit anderen tanzen können und Showtanz nichts neues für uns ist, während die Kids hier in Amerika auf Solotänze und Wettkämpfe fixiert sind“ – alles schoss quer durch unsere Köpfe. Einerseits stolz, weiter zu kommen, andererseits ein wenig beunruhigt auch den Standart halten zu können.
Aber erst einmal hieß es zurück aufs Zimmer, schnell umziehen und ab zum Begrüßungs-Bankett. Das ist der einzige Tag des Jahres, an dem man für sein Abendessen arbeiten muss! Lieder singen, Sketche aufführen, Ein-Dollar-Scheine zum Leiter bringen (ist der etwa bestechlich? *g*), vollständige Gebisse präsentieren und was weiß ich noch alles… lustig war´s allemal! Zwischendrin gab es dann noch ein Rollenspiel, bei dem immer bestimmte Personen um die Stuhlreihe laufen mussten, sobald ihr „Name“ fiel... und das waren durchaus mal 10 oder 20 Leute auf einmal...
Aber warum müssen eigentlich die Trainer nicht etwas für ihr Essen tun???? Das ist unfair!!!! *g* Die Trainer wurden dann noch alle kurz vorgestellt, sodass wir auch wussten, mit wem wir es zu tun hatten. Steven war immer noch nicht da, aber es wurde uns versichert, dass er morgen früh kommen würde. (Na, der wird sich doch wohl nicht etwa auf der Hochzeit eines uns bekannten Tänzerpaares rumtreiben, oder? Gönnen wir es ihm also – Hauptsache, er hat morgen seinen Rausch wieder ausgeschlafen ;-))
Sonntag, 01. August 2004 – morgens aufstehen. Klar, was denn sonst? *g* Nein, Aufstehen in dem Wissen, gleich volles Kanonenrohr lospowern zu dürfen! Aber erst mal Frühstück – endlich!!! 7:30 Uhr bis 8:15 gibt´s was zu Essen, wer zu spät kommt, bleibt hungrig. Heute waren so ziemlich alle gleich um halb acht da, mal sehen, wie das die nächsten Tage wird…
Um 8:30 Uhr ging die Arbeit los: Erst einmal dieses „Field House“ suchen, in dem bis 9:15 das Aufwärmtraining für „16 and over“ Uhr stattfand. Aber nach einigen fragen war es wieder gefunden. Peinlich, das ist die Halle, in der gestern die Auditions waren… Das Aufwärmen war zwar gemütlich, aber dafür umso effektvoller. Ich glaub, wir müssen uns erst wieder an die Methoden hier gewöhnen!
9:30 Uhr bis 11:00 Uhr (in einer anderen Halle): Die erste Tanzstunde in diesem Jahr in den USA! Als wir rein kamen saßen schon eine Menge Kids am Boden und zogen ihre Hardshoes an – na gut, fangen wir also damit an! Also – Schuhe an die Füße, und mal so langsam anfangen, sich warm zu steppen… also irgendwie sind diese kleinen Kids hier wirklich flink auf den Füßen – die schleudern nur so um sich, da wird es einem ganz anders…
Unsere Trainer für diese Stunde waren Gary Healy (Riverdance am Broadway) und Katie Jeffery (zwei Jahre lang LotD bzw. FoF). Lang hat es nicht gedauert, bis die beiden sich ihre Schützlinge untereinander aufgeteilt haben und für die restliche Stunde hatten wir das Vergnügen, mit Gary zu arbeiten. Soll heißen: Gary brüllt Befehle und 20 Schüler geben sich alle Mühe, diesen nachzukommen, während Katie auf der anderen Seite der Halle genau dasselbe macht. Es war zwar etwas laut und alles durcheinander, aber trotzdem effektvoll: Der Step sitzt! Dabei ist uns erst mal anders geworden, als wir ihn das erste Mal gesehen hatten… Mensch, sind wir stolz auf uns *g*!
Die beiden sind einfach wundervolle Trainer: Streng, aber nicht zu streng. Klar, dass sie mal lauter werden müssen, aber bei 40 Leuten in einer Halle (von denen sich noch gut die Hälfte im vorpubertären Alter befindet) muss man halt mal brüllen, um sich verständlich zu machen!
Nach der Stunde haben wir Katie erst einmal gefragt, wann Steven ankommen würde – wir hätten ein kleines Geburtstagsgeschenk für ihn. Erst spät heute Abend war die Antwort. Okay, scheinbar hatte er noch was anderes zu tun – vielleicht auf eine Hochzeit gehen??? Gut – dann bekommt er es eben morgen, aber auskommen wird er uns sowieso nicht!
Anschließend sind Pat und ich noch ein paar Steps durchgegangen, die wir in der nächsten Woche können müssen, während die Trainer sich schon mal Schikanen für die nächste Gruppe einfallen haben lassen. Witzig war dabei nur, dass wir uns ein paar Mal fast gegenseitig über den Haufen gesteppt hätten… so kann´s gehen! ;-) Und dabei hatten wir uns doch sowieso ins hinterste Eckchen des Raumes verkrümelt! Schließlich haben wir unsere Sachen zusammengepackt und wollten „klammheimlich“ verschwinden. Die Trainer auch gerade aufgehört hatten zu steppen und Gary sagte „See you tomorrow at class!“ Na, wenn das nicht heißen sollte, dass wir nun endgültig in dieser Gruppe bleiben würden - Yipieee!!!!
Dann war erst mal relaxtes Nichtstun angesagt – für etwa eine halbe Stunde! Dann gab es was zu Essen (Kompliment an die Küche – es war super!) und anschließend sofort noch einmal Training von 14:00 Uhr bis 15:30 Uhr.
Da wandern wir also frohen Mutes in unsere Halle und da warteten schon die nächsten beiden Trainer auf uns. Diesmal hatten wir es mit Siobhan Dorman (TCRG-Trainerin aus Limerick – „TCRG“ ist ein Zertifikat für Irische Tanzlehrer) und Conor Holmes (RD & MotD; unterrichtet an derselben Schule wie die Kollegin) zu tun. Softshoe war angesagt und ohne große Umstände wurde die Gruppe wieder geteilt. Und dann hieß es erst mal für jeden, einen Step zu tanzen. Okay – einen bekommen wir noch hin *g*. Anschließend ging es mit vielen, vielen, vielen Basics weiter. Klingt zwar langweilig, war es aber nicht! Und so nach und nach wurde es immer lustiger – vor allem, als uns Conor einen neuen Step gezeigt hat und wir irgendwie ständig ein Bein vergessen haben. Nein, nicht wirklich vergessen in Form von stehen lassen, nur vergessen es hochzuheben. Aber irgendwann hat´s „klick“ gemacht (genau das sollte es ja auch!) und dann haben wir erst mal alle herzhaft gelacht. Schön war´s! Eine Traumstunde!!!
Kaum war die Halle nach dem Training wieder leer, haben wir uns noch für eine halbe Stunde an unsere eigenen Steps rangemacht – das hat vielleicht komisch ausgesehen: Wir hatten uns unsere „Bühne“ nämlich mit Schuhen abgesteckt, an jeder Ecke einen Steppschuh und jeweils vorne und hinten noch einen Softshoe als Mitte… Man muss nur Ideen haben!
Das danach folgende Abendprogramm war mehr als verdient: Schwimmen im Campus-eigenen Pool (ist das nun auch wieder Sport oder zählt das zum relaxen???) und anschließend…. Richtig: Essen! Das hält Leib und Seele zusammen und Tänzer auf den Füßen. Und Ines: Du wirst es kaum glauben: Wir futtern schon wieder nur Salat!!!! Ach ja, Ines: Owen ist übrigens nicht da, und auch Brendan und der kleine Joe nicht – aber dafür einige andere: Das Mädl mit den superlangen Haaren und ihr Bruder, mit denen wir letztes Jahr bis tief in die Nacht geratscht haben. Einige aus unserer Gruppe im letzten Jahr, der Herr mit der Videokamera und den deutschen Vorfahren, die kleine Blonde mit der Wahnsinns-Stimme (von der Steven bei der Talent-Night gesagt hat, dass sie auch in LotD singen könnte, nachdem sie Carrickfergus gesungen hat) und noch ein paar andere, von denen wir schon im letzten Jahr gedacht hatten, dass sie die Knoten aus den Beinen nie mehr herausbekommen! Witziger Weise kennen uns hier auch fast alle – aber wir erkennen kaum noch jemanden… Peinlich!
Montag, 02. August 2004 – Frühstück zur gewohnten Zeit, wird sich auch nicht mehr ändern… auf dem Weg zurück ins Zimmer lief uns einer der Campleiter – Tony – über den Weg und zur Begrüßung hieß es nicht „hi“ oder „good morning“ sondern: „Steven is here, Steven is here!“ Wunderbar! Wir haben doch gestern nur viermal gefragt, wann er denn ankommen würde!
Dann rückte Tony mit der nächsten „Hiobsbotschaft“ heraus – oh je, jetzt muss ich weiter ausholen! Im letzten Jahr gab es am letzten Abend einen Abschlussauftritt, bei dem jede Gruppe ein oder zwei Stücke tanzten, die sie im Laufe der Woche einstudiert hatten. Außerdem haben die Trainer noch ein Stück getanzt – sogar gleich zweimal, als Zugabe sozusagen.
Als Tony nun mit uns ratschte, meinte er, Steven hätten unsere Solosteps in der Performance vom letzten Jahr so gut gefallen, dass wir beide doch in diesem Jahr ein Stück ganz alleine Tanzen sollten!!!! WAS???? „Can you repeat that really, really slowly please???“ Tony hatte ein Gesicht aufgelegt als würde er sich gerade fragen „rede ich so undeutlich?“ aber dann hat er es noch mal ganz, ganz langsam gesagt – und das Ergebnis war dasselbe! Das kann ja wohl nicht wahr sein: Der Typ kommt mitten in der Nacht hier an und hat nichts besseres zu tun, als zu verkünden, dass wir etwas zu zweit tanzen sollen! Oder hat er das schon im letzten Jahr verkündet??? Aber dann hätte Tony uns schon früher was gesagt und außerdem konnte Steven doch nicht wissen, dass wir wiederkommen??? Hat das vielleicht auch was damit zu tun, dass Tony vor den Auditions zu uns gesagt hatte, wir sollen uns anstrengen, weil er uns in eine höhere Klasse „pushen“ will???? Ihr ahnt ja gar nicht, was uns grade so alles durch den Kopf schwirrt… Wir wissen irgendwie nicht so recht, was wir davon halten sollen…
Aber der übliche Tagesablauf ging natürlich trotzdem wie gewohnt weiter. Ab 8:30 Uhr Aufwärmtraining – das war ja wohl die Hölle!!! Glaubt die gute Frau (übrigens einen andere als gestern) denn, dass wir den ganzen Tag nichts anderes machen als… keine Ahnung unter was das läuft!!!! Das war ja Selbstverstümmelung, was wir da machen sollten!!!! Das erste, was wir nach dem „Aufwärmen“ gemacht haben: Nachgesehen, wie viele verschiedene Trainer es für´s Aufwärmtraining gibt und wie oft wir uns eigentlich aufwärmen müssen – mit ein bisschen Glück müssen wir sie nicht mehr ertragen. Und danach… Nein, kein Tanzen! Wir wärmen uns zwar auf, aber tanzen dürfen wir erst ab 11:15 Uhr. Da ist irgendwas in der Planung schief gegangen, aber es geht scheinbar von den Räumen her nicht anders. Macht aber nichts, ein bisschen Entspannung zwischendurch ist ja auch ganz schön!
Auf dem Weg zurück zu unserem Zimmer trafen wir… Steven! Er und Fiona waren gerade auf dem Weg zu ihrer Klasse. Wir hatten die beiden gerade eben erst entdeckt, als Steven auch schon winkte und vom weiten „hi“ zu uns herüber rief. Ahhaaaa…. Der weiß also tatsächlich noch, wer wir sind!?! Sofort schmiss er ein „how are you?“ hinterher. Dabei waren wir noch gute hundert Meter weit von ihm weg. Fiona sagte schnell irgendwas zu ihm, was wir auf diese Entfernung leider nicht verstanden haben. Die beiden nahmen sich noch ein wenig Zeit für einen kurzen Tratsch („bist wohl noch ein bisschen müde nach dem langen Flug?“ – „Ja, das Flugzeug hatte Verspätung“ [Steven] und „was macht ihr jetzt?“ – „Wir haben frei!“ – „richtig, ihr seid ja bei der Blauen Gruppe“ [Fiona] etc.) Wir konnten es uns natürlich nicht verkneifen, ihm gleich zu sagen, dass wir ein kleines Geburtstagsgeschenk für ihn hätten, dass er es aber erst bekommen würde, wenn er ein wenig Zeit hätte… Ich weiß, wir sind gemein… *g* Aber wir müssen sowieso noch etwas mit ihm klären – so zum Thema „etwas-auf-dem-abschluss-auftritt-tanzen“… wir sind ja mal schwer gespannt, was da nun rauskommt…
17.00 Uhr - die Stunde mit Gary war heute Vormittag hammermäßig anstrengend – die ersten zwei Blasen haben ja noch gut mitgespielt, aber die dritte an der Ferse ist mitten beim Steppen aufgegangen – aua!!! Das Pflaster hat zwar gute Dienste geleistet und den Druck ein wenig gemildert, aber wirklich geholfen hat es nicht. Na ja, wenigstens trocknet die Blase jetzt schnell aus und in ein paar Tagen ist ja alles nachgewachsen.
Nach dem Essen – es gab wieder mal nur Salat für uns und selbst der lag schwer im Magen – mussten wir uns schicken um Steven noch abzufangen. Draußen vor der Tür zur Kantine haben wir Steven „abgefangen“ und ihn gefragt, ob er ein paar Minuten für uns Zeit hätte. Klar, hat er gemeint. Mit den Glückwünschen seiner Fans (Heike: er meinte etwas wie „oh, Heike!“ und freute sich wirklich über die Glückwünsche und hat sich gleich ganz ausführlich bedankt!) überreichten wir ihm dann sein Geschenk: Ein Fotoalbum mit Bilden von seiner Zeit bei LotD – mit Geburtstagsgrüßen von Bernie, Damien, LeighAnn, Sarah, Helen, Ciaran und Cora sowie von der SkyDance-Troupe von diesem Jahr: John Carey, Michael Edwards, Catherine Collins, Caroline Fahy, Conor Smith, Phelim Lennon, und einigen Ex-RD-Tänzern.
Steven war ganz peinlich berührt, als wir ihm das Fotoalbum (eingepackt in ein mit keltischen Knoten bemalten Seidentuch) überreichten. Hinter einer Glaswand saßen noch die anderen Trainer und die Campleiter beim Essen, die gleich alle schauten und winkten. Der arme Steven ist rot angelaufen und gleich ein paar Schritte hinter einer Wand verschwunden. Dann hat er angefangen auszupacken, und war schlichtweg geschockt – im positiven Sinne. Wörtlich: „I´m schocked!“ Er hat sich jede einzelne Seite angesehen und immer nur noch ungläubig den Kopf geschüttelt. „Woher habt ihr denn die Bilder?“ – „hmmmmm… aus dem Internet, von Programmheften, von der DVD und während und nach den LotD-Shows geschossen.“
Inzwischen war Fiona auch da und hat immer wieder „That´s me! That´s me!“ eingeworfen, wenn sie sich auf einem Bild erkannt hat. Schließlich kam auch Tony vorbei und war sprachlos und Fiona blätterte gleich zurück und meinte zu Tony: „Schau, das sind Geburtstagsgrüße von seinen Freunden von der Show!“ Steven war immer noch sprachlos – großes Drücken und Knuddeln, und zwar nicht nur einmal! Irgendwann kam auch noch der offizielle „Camp-Filmer“ mit seiner Kamera vorbei und filmte ein Stück mit – und Steven konnte gar nicht aufhören sich zu bedanken! Dabei macht es uns doch sowieso so viel Spaß, „unseren“ Tänzern eine Freude zu machen!
Anschließend haben wir ihn noch mal gefragt, was wir denn nun tanzen sollen – wir hätten ja ein Stück, dass wir schon zuhause trainiert haben (Thanks a Million, Bernd – unser Held!!!! Die Musik zu dem Stück ist nämlich auf der „Keltica 4“, die du uns gebrannt hast!!!!) und haben gefragt, ob wir das tanzen sollen - und dann haben irgendwie alle durcheinander geredet. Tony hat was von irgendwelchen Steps gesagt und zu Steven gemeint, er könne ja etwas mit uns zusammen tanzen (aber ich denke mal, damit wollte er ihn nur aufziehen und ihm noch mehr Arbeit machen), Fiona hat auch mitgeredet, Steven war gedanklich grad woanders und dann hat Tony nur noch gefragt, ob wir die Musik dazu dabei hätten und ob wir Kostüme haben – ja, klar doch! Tony, Fiona und Steven haben ein wenig miteinander palavert, und wir sind schon mal vorausgegangen. Sie haben so schnell geredet, dass wir nix mehr verstanden haben und wir dachten, wir wären nun entlassen. Dann kam Tony noch mal zu uns und frage uns über unser Training daheim aus – wir haben ihm erzählt, dass wir Showtanz machen statt auf Wettkämpfe zu gehen und so weiter. Er fragte noch, in welcher Stunde wir nun tanzen würden und meinte dann „see you later“.
Die gleich anschließende Stunde ging schon mal gut los: Wir hatten erwartet, Siobhan und Conor als Trainer zu haben, so wie gestern Nachmittag, aber stattdessen erwarteten uns Katie und Gary – oh nein… dabei waren wir noch vom Aufwärmtraining geschädigt! Versteht mich nicht falsch: Die beiden sind super Tänzer und Trainer und man lernt eine ganze Menge bei ihnen, aber Gary ist verdammt streng! Da ist nichts mit einmal kurz ausruhen zwischendurch – wenn er das mitbekommt brüllt er „Wer hat was von aufhören gesagt?!“ – und ihr könnt mir glauben, dass man eine Pause BRAUCHT wenn man zehn Minuten auf einem Bein springt und das andere gesteckt und auswärts gedreht in der Luft hält und bei jedem dritten Sprung das Bein wechselt – „Drills“ nennen sie das, und genau das ist es auch!. Katie ist da zwar ein bisschen nachsichtiger, aber was hilft´s denn, wenn Gary sowieso alles sieht – der hat seine Augen überall!
Nachdem wir uns fast eine Stunde lang mit Basics abgerackert haben, begann endlich der Spaß an der ganzen Sache: Wir haben angefangen, für die Show am Donnerstag Abend zu trainieren – DAS ist endlich mal unser Gebiet! Da kennen wir uns aus, da fühlen wir uns sicher, da wissen wir, was wir tun sollen. Aber die anderen nicht so… Der erste Step, den wir für dieses Sück lernten, war der einfachste, den ich in dieser Woche bisher gesehen habe – zumindest sehen wir das so – aber damit hatten die Kids hier echt Probleme, ihr Spezialgebiet sind Wettkämpfe. Aber als Katie es dann erst einmal geschafft hatte, ihre knapp 30 Mädchen zwei Reihen bzw. in einem Dreieck zu postieren, ging es dann – sah zwar noch etwas ungeordnet aus, aber ich denke, das wird noch… und schon war die Stunde rum… die zweite Hälfte war nicht halb so anstrengend wie die erste…
So langsam müssen wir uns fertig machen für heute Abend – auf dem Programm steht Barbecue mit vielen Spielen und einem Gruppenfoto – yipie... Ich hasse Fotos!!! Aber als Andenken ist es natürlich super!
21:30 Uhr – Gerade sind wir vom BBQ zurückgekommen, es war einfach genial! Dieser Campus hier ist einfach zu groß! Wir haben erst mal das Gelände suchen müssen, aber als wir es mal gefunden hatten ging der Spaß los. Erst mal futtern und die Sonne genießen, die sich heute zum ersten Mal blicken ließ. Etwa einen Dreiviertelstunde nach dem offiziellen Beginn kam dann die Sache mit dem Gruppenfoto – dabei wären uns allen fast die Füße abgefroren, weil es so lang gedauert hat. Aber es hat Spaß gemacht!
Dann hat Tony noch verkündet, dass es dank des guten Aufwärmtrainings in diesem Jahr (allgemeines Aufstöhnen der Tänzer!) bisher nur eine kleinere Verletzung gab. Eines der Mädchen humpelte auf Krücken herein. (Im letzten Jahren waren es zu diesem Zeitpunkt schon zwei oder drei…) Ihr Verbrechen: Sie trug nicht das „West Coast Celtic Camp 2004“ T-Shirt, dass wir alle für das Shooting anhatten. Tony rief nur noch „don´t look!“ und zog sich sein Hemd über den Kopf um es ihr zu geben. Alle haben vergnügt los gekreischt und Tony raste hinter die brav fürs Foto aufgestellten Tanzschüler (bevor ihn eine Kamera erwischen konnte?) und lieh sich mal schnell eine Weste von Katie aus – es sah zwar irgendwie nicht so ganz normal aus – aber es war der Lacherfolg schlechthin!
Nach einer kurzen Verschnaufpause ging es dann mit den Spielen los. Gesucht wird der Champion! Tony erklärte noch, dass Steven im letzten Jahr der absolute Verlierer war und deshalb dieses Jahr gewinnen müsste, aber irgendwie hatten wir noch so im Hinterkopf, dass John ständig verloren hat – na gut, es gib ja mehrere Verlierer…
Erstes Spiel: Wasserbomben!!! Über die Köpfe drüber, unter den Beinen durch, über die Köpfe drüber usw… der letzte muss dann ganz vor rennen und von vorne anfangen und so weiter, bis der erste wieder ganz vorne war... 15 Leute in einem Team, der Teamleiter ganz vorne war jeweils einer der Trainer, das macht also 6 Teams. Den Spaß konnte ich mir natürlich nicht verkneifen, während Pat am Fotoapparat Stellung bezogen hat. Die Trainer haben dann noch schnell ihre Teams angewiesen – besonders witzig war dabei Gary, der lief seine Reihe ab und hat jedem gesagt, was er zu tun hat: „Oben drüber, unten durch, du oben, du unten, oben, unten, oben, unten, oben…“ Aber gewonnen haben wir trotzdem!!!
Aber hinterhältig ist er schon! Plötzlich platzte direkt neben uns eine Wasserbombe – ha, als ob er uns damit irritieren könnte! Klar sind wir alle erst mal erschocken kreischend zur Seite gesprungen, aber unsere Wasserbombe haben wir trotzdem nicht fallen lassen!
Als dann Steven nun mal als Sieger feststand und noch ein kurzes „Sieges-Interview“ gegeben hat („Wie ist es denn nun, Champion zu sein?“ – „Ganz natürlich!“ – mit breitem Grinsen!), ging die Wasserbombenschlacht erst richtig los: jeder hat jeden beworfen und liebstes Opfer waren natürlich die Trainer! Die waren alle durchnässt bis auf die Haut, aber recht geschieht es ihnen, wenn sie uns tagsüber so ackern lassen!
Zweites Spiel: Klamotten-Rennen! Eine Tüte voller Klamotten stand für jedes Team am Boden – gefüllt mit einem Kleid, einem BH, Boxershorts, einer überdimensionalen Sonnenbrille, Krankenhaus-Plastikschuhen, einer Handtasche, Seidenstrümpfe und ein PC-Kabel. Der erste musste die Klamotten anziehen (die Unterwäsche als letztes) und damit zum nächsten wartenden auf der anderen Seite laufen, alles ausziehen, der nächste anziehen und wieder zurück… 10 Leute insgesamt pro Team! Habt ihr euch schon mal unsere LotD-Jungs in Kleidern vorgestellt? Tut es lieber nicht – sämtliche auf dem Feld versammelten haben nur noch gebrüllt vor lachen, weil wieder jemand was verloren hatte oder über die eigenen Füße gestolpert ist… Witzig war vor allem, dass nun immer zwei Trainer zusammen in einem Team waren – Steven und Gary haben sich ihr Team zusammengesucht: Ausschließlich große und kräftige Jungs! Das war ne Gaudi, denen zuzusehen, wie sie sich in Kleid und BH geschmissen haben!!! Gewonnen haben allerdings Katie und Siobhan mit ihrem Team – also kam es im dritten Spiel (nur die Trainer unter sich!) zum finalen Endkampf! Frauen gegen Männer – Fiona, Katie und Siobhan gegen Steven, Conor und Gary!!!
Und die Kerle haben natürlich wieder mal bescheißen müssen. Gary hat das Kleid genommen und mit zielstrebigen Bewegungen erst mal das Rückenteil des Kleides herausgerissen. Macht der das immer so????? ;-) Klar, so hatten sie mehr oder weniger eine Schürze und damit hatten sie es viel einfacher, das Ding fürs nächste Rennen anzuziehen! Hinterhältig wie immer, die Männer!
Aber erst mal hieß es wieder die Einzelteile zusammen zu suchen. Das besagte Kleid, die Brille, die Boxershorts, die Tasche und noch ein Teil wurden auf dem Boden verteilt, nachdem einem in jedem Team die Augen verbunden wurden. Conor und Siobhan wurden dann von ihren Teamkollegen zu den Dingen gelotst und mussten alles anziehen und zurückkommen – blind! Der nächste musste danach die Klamotten anziehen und mit einem Holahup-Reifen um die Hüfen kreisend zurücklaufen – Fiona und Steven haben sich dabei wirklich gut geschlagen! Gary und Katie hatten es dann einfacher, weil sie nur noch den Reifen hatten, nicht mehr die Klamotten. Sieger waren eindeutig die Damen! Sie haben ein Papier-Krönchen aufgesetzt bekommen und sich in Siegerpose für die „Reporter“ aufgestellt!
Die drei Jungs schienen schwer geknickt – denn kaum waren die Spiele vorbei, sind sie auch schon verschwunden! Kurz darauf kamen sie wieder zurück… mit Wasserbomben! Und schon ging das fröhliche „Duschen“ weiter… bis alle völlig durchnässt waren – nur gut, dass es am Abend noch warm geworden ist!
Aber dann wurde es doch irgendwann Zeit zum Aufräumen und sich wieder in die Zimmer zu verdrücken – um 22:00 Uhr ist hier nämlich Bettruhe! Klar, wegen der ganzen kleinen Kids hier und außerdem „belastet ihr eure Körper in dieser Woche sehr stark und ihr solltet ausgeruht in die nächste Stunde gehen, so dass ihr das bestmögliche für euch aus dieser Woche mitnehmt.“ Zitat Ende.
Dienstag, 3. August 2004 - das Aufwärmen war heute ziemlich relaxt – bitter notwendig, denn heute ist der dritte Tag und das ist bekanntlich der härteste. Mal sehen, was heute alles auf uns zukommt… in 20 Minuten geht das Training los – bitte, bitte, heute keinen Gary im strengen Militärstil – etwas zum entspannen. Conor wäre heute recht um die Muskeln ein wenig auszuruhen oder Steven, denn der soll im Training ein ganz ruhiger sein. Wir werden sehen…
Ach Ines: Owen ist ab heute übrigens doch noch dabei – aber er hat uns nicht mehr erkannt. Na ja, jetzt weiß er ja auch schon, dass es in Europa bessere Schokolade gibt und er schon mit 16 ganz legal an Bier rankommt…
16.30 UHR ist es inzwischen und wir haben unsere Tagesleistung für heute gebracht – nach Meinung der Trainer sind sowieso alle 200 Schüler hier stinkfaul…
Die Vormittagsstunde verbrachten wir mit Fiona, Conor und Siobhan – oh mein Gott!!! Gleich drei, die einem auf die Füße schauen… und mit Muskeln relaxen war heute wohl auch nix!!! So wie gestern Nachmittag sind wir erst mal stundenlang auf einem Bein gesprungen – so was nennt man dann Basics…. Dann hieß es, dass wir „den Step“ jeweils einmal mit dem rechten und einmal mit dem linken Bein tanzen sollen – prima, weil wir den Step gestern nämlich gar nicht fertig gemacht hatten und die anderen ihn nur mit rechts trainiert hatten! Ohhhjeeee – das gab Anschiss in Form von: „Ihr habt genug Zeit, das für euch selbst zu üben, wenn ihr nicht mitarbeitet, dann verlangt nicht von uns, dass wir die Arbeit machen“ und „Wenn ihr zu faul seid, dann sagen wir es eben den Campleitern, dass wir alle nicht mehr arbeiten“ und „die Trainer werden extra von England, Irland, Schottland oder Kanada eingeflogen, also verschwendet ihre Zeit nicht“ und so weiter… von ihrem Standpunkt aus hatten sie ja recht, aber wir waren halt alle schon ganz schön angeschlagen! Irgendwann ist es uns dann zu fünft gelungen, sie davon zu überzeugen, dass wir den Step noch nicht fertig haben – Fiona hat uns dann geduldig erklärt, was wir zu machen haben, und schon ging es auch. Etwas zögerlich zwar, aber immerhin…
Am Ende haben wir noch für ein paar Minuten die Steppschuhe rausgeholt – und gleich danach hab ich sie wieder in die Ecke geschmissen. Meine „wundervolle“ Blase an der Ferse hat was dagegen gehabt… na gut, in Socken kann man auch tanzen und das sogar beinahe schmerzfrei! Aber wir wollen es ja nicht anders - die Woche ist schneller vorbei als man glaubt und man will ja schließlich was lernen!
Mittagessen ist fast ausgefallen – nach dem Training und mit Aussicht auf Training um 14:00 Uhr… nein, da braucht man nichts mehr! Liegt zu schwer im Magen!
Dann ging es wieder weiter: Siobhan und Conor betraten die Halle – „Hardshoes“ lautete der Befehl. Allgemeines Aufstöhnen und Unmutsäußerungen. Einige der Mädchen hatten inzwischen jede einzelne Zehe mit Pflaster oder Klebeband (oder auch beidem) einbandagiert. Niemand wollte die Steppschuhe anziehen. Siobhan´s aufmunternde Worte: „Wir wollen nur einmal das Stück für die Performance in Hardshoes sehen, dass ihr gestern mit Katie gemacht habt. Ich weiß, dass ihr alle verletzt seid, aber danach könnt ihr ja euere Softshoes anziehen.“ Hm – na gut Die nächsten eineinhalb Stunden haben wir also damit verbracht, ein Hardshoestück in Softshoes zu tanzen und zwischendrin zur Verwirrung noch einen Slip-Jig-Step zu lernen. Es war also eine vergleichsweise entspannende Stunde.
„Zum Entspannen“ durften wir am Ende noch ein paar Runden Basics machen – „weil es die Beine nicht so anstrengt“ oder so ähnlich war die Begründung…. Tja, Ansichtssache, würde ich sagen. Mittendrin hat Siobhan Pat und mich dann rausgeholt, dass wir ihr unser Stück zeigen, dass wir bei der Performance tanzen sollen. Es scheint nun so, dass wir ganz normal in der Truppe mittanzen sollen und zusätzlich noch ein Stück im Duett tanzen sollen. Begründungen dafür gibt es mehrere: Weil wir älter sind als die anderen, und uns zwischen den Kids vielleicht nicht wohl fühlen; die zweite Variante war, dass ihnen unsere Performance im letzten Jahr so gut gefallen hatte; die dritte Aussage war – Steven hat gesagt.. Na gut…. Tony weiß schon, wie er uns gefügig machen kann… Jedenfalls haben wir ihr das Stück gezeigt – und irgendwie haben plötzlich alle zugeschaut, während sie ihre Steps getanzt haben… ups… klar, die Kids hier tanzen ihre Steps rauf und runter und werden gedrillt, jede noch so kleinste Fußbewegung richtig zu machen – aber Showtanz kennen sie hier kaum. Ich glaube, es fällt vielen von ihnen schwer, plötzlich „miteinander“ zu tanzen, statt wie auf den Wettkämpfen „gegeneinander“.
Jetzt liegen wir gerade faul rum – aber das ist ehrlich verdient! Bald gibt es Abendessen und danach ist einen Talent-Show. Im letzten Jahr wurde das ganze wie „American Idol“ (bzw. „Deutschland sucht den Superstar“) aufgezogen – mit Steven in der Jury. Ich bin ja mal gespannt, was das dieses Jahr wird. Wir freuen uns aber schon riesig auf ein paar Leute vom letzten Jahr!
Talent Night - Um halb acht ging es offiziell los – die paar Minuten Verspätung waren nicht so wild. Tony und Chris erklärten noch einmal kurz die „Spielregeln“. Das ganze wird wieder im „American Idol“ Stil aufgezogen, die Darsteller sind über das ganz Theater aufgeklärt worden – das heißt, es werden keine Gefühle verletzt werden. Die im TV üblichen „Buuuhhh“ und „Clap“ Schilder gab es natürlich auf – ein paar hilfsbereite Mütter haben hier immer wieder tatkräftigen Einsatz gezeigt.
Dann ging es mit der Vorstellung der „Jury“ los. Gary war „Simon“ (das ist der amerikanische Dieter Bohlen) Brittney Spears als Gastjurymitglied wurde von Fiona verkörpert – Klasse Kostüm übrigens! – und direkt aus Dublin (deshalb auch die etwas seltsame Aussprache…) kam eine Dame (deren Namen wir wieder vergessen haben, ich glaube Orla) mit 7/8-Hose, High-Heels, einer Federboa, vielen Ringen, mit einer Handtasche und einer braunen Ringellöckchen-Feis-Perücke. Es war Conor! Die drei sahen einfach zum schreien aus!!!
Dann ging es los: Als erstes kam ein Rap zum Thema „West Coast Celtic Camp“ – im Refrain hieß es irgendetwas wie: Ich hab Blasen an den Füßen, aber die Bandagen gib´s umsonst! Sehr treffend!!! (Haben wir ja schließlich schon selbst getestet). Es folgten einige Piano-, Gesangs und Comedy-Darbietungen, von denen eine besser war als die andere. Wir hatten wirklich jede Menge zu lachen. Besonders erwähnenswert: „The Wedding Day“ – wie schminkt man sich für die Hochzeit. Der Clou dabei war, dass zwei kleine Mädchen hintereinander auf einem Stuhl saßen und die eine ihr Gesicht „zur Verfügung stellte“, die hintere jedoch nichts sah und nur ihre Hände hatte. Ein drittes Mädchen hat den Text vorgelesen und währenddessen hat die hintere (mit den Händen) die vordere Geschminkt – die arme sah danach etwas verunstaltet aus, weil der Lippenstift irgendwo auf der Nase gelandet ist und der Puder mehr im Ohr war als woanders…
Eines der Mädchen vom letzten Jahr (Ines: die kleine blonde mit der fantastischen Stimme, die Carrickfergus gesungen hat!) hat ein Stück gesungen – wirklich super! Unglaublich hohe Töne und alle glockenklar getroffen. Am Schluss des Stückes kam so ziemlich der höchste Ton und in diesem Moment hat „Simon Dieter Gary“ sein Glas mitten auf die Bühne gedonnert – das ist natürlich in die Brüche gegangen und alle waren etwas verdutzt! Witzig war dabei, dass Gary darüber selbst am meisten lachen musste. Er hatte sich sowieso bei der ganzen Show nicht mehr eingekriegt und musste ständig lachen. Auch die Tatsache, dass sein Fuß ständig im Takt mitgewippt ist, widersprach irgendwie seinem Text… witzig war´s!
Eine unserer Fitnesstrainerinnen hatte noch ein Gedicht vorbereitet: „Fiona´s first Feis!“. Es war wirklich witzig, weil es die Tragödie eines Mädchens erzählt, dass seinen ersten Wettkampf tanzt. Erst ein Fleck im Kleid, beim rausputzen wird er immer größer, dann kommt eine Brosche darüber, beim lostanzen fällt ihr auf, dass ihr Schuh nicht gebunden ist und so weiter… zu guter Letzt hat sie sich auch noch den Fuß verdreht – aber lächelnd weiter getanzt. Die Moral von der Geschichte: Sie hat keinen Preis gebraucht, um zu wissen, dass sie gewonnen hat!
Highlight des Tages: Die Pipes! Owen spielte wie letztes Jahr den Dudelsack – und das kann er wirklich perfekt! Und Ines: wenn du gemeint hast, dass er letztes Jahr gut war, dann hättest du ihn mal heute erleben sollen!!! Gespielt hat er natürlich im vollen Outfit: Schottenrock und traditionelle Schuhe, die irgendwie an Softshoes erinnern, mit dazugehörigen. Das beste kam ja dann wieder von „Simon“: Sein Handy „klingelte“ und er wollte Telefonieren, aber Owen hatte natürlich kein Mitleid mit ihm und dröhnte ihn zu! Die „Dame Conor“ stand plötzlich auf und hatte nichts Besseres zu tun, als nachzusehen, ob er wirklich völlig traditionell schottisch gekleidet war (verraten hat „sie“ aber nichts) und zu guter Letzt stand „Brittney Fiona“ auf und tanzte noch ein wenig mit Owen während er weiter spielte…
Schade, dass die Talent Night so schnell vorbei war – die Darsteller haben sich wirklich alle Mühe gegeben und ich könnte wohl noch Seitenweise erzählen, was sich alles für Kunststücke vollbracht haben, aber das würde den Rahmen jetzt endgültig sprengen! Trotzdem vielen Dank an alle Darsteller, ihr wart fantastisch! Thanks to all Performers – your Show was fantasitc!!!
Fiona war zwar etwas verdattert, aber schließlich durften wir dann doch noch ein Bild von ihr im Brittney-Outfit für die Homepage machen…
Mittwoch, 4. August 2004 - Das Aufstehen war ganz schön hart heute… aber trotzdem haben wir es zum Frühstück geschafft, wo wir gleich einigen humpelnden Leidensgenossen begegnet sind. Tja, hinken verbindet! Ach, „verbinden“: Auf dem Rückweg ist uns unsere Krankenschwester über den Weg gelaufen und sich hat sich gleich nach unseren Füßen erkundigt und uns noch ein wenig Antibiotika und ein paar Bandagen gegeben… Gut, dass sie immer alles dabei hat!
Zum Aufwärmen hatten wir heute (wie bereits gestern) Tony als Trainer – der einzige Mann in der Fitness-Crew. Bei ihm ist das Aufwärmen immer noch am wenigsten anstrengend und dabei genauso effektiv! „Gott sei Dank“ war Pats Kommentar gerade eben zu diesem Thema – und Recht hat sie, denn Jacqueline (die Dame vom zweiten Tag) hätten wir heute wohl nicht mehr ertragen, da ist das Training zu anstrengend, wenn die Muskeln sowieso schon angekratzt sind…
10:00 Uhr - In einer knappen Stunde geht das Training los – mal schauen, mit wem wir heute das Vergnügen haben. Wir tippen ja auf Gary und Katie… Hoffentlich machen wir ganz, ganz viel Showtraining, denn das ist nicht halb so anstrengend wie die Basics – nicht mal annähernd!!!
Gerade vom Training zurück: Wir saßen in der Halle und haben gegrübelt, welche Schuhe wir anziehen sollten. Der Wunsch der Gruppe war einstimmig: Lightshoes, denn für Hardshoes schmerzen uns allen die Füße zu sehr – und es wäre ja nicht das erste Mal, dass wir Hardshoestücke mit Softshoes tanzen… Die Trainer kamen herein und – oh Wunder! – es waren NICHT Gary und Katie! Katie war zwar auch hier, aber begleitet wurde sie von Fiona und Steven! Kaum kommt man das zweite Jahr in das Camp und geht 2 x 5 Tage lang jeden Tag in zwei Stunden, schon hat man Steven als Trainer! Jetzt waren wir aber gespannt!
Los ging es, indem Steven uns erklärt hat, was zwei Reihen sind – prima! Das haben wir verstanden! *g* Nein, kein Scherz: Er hat ganz klar gesagt: Macht zwei Reihen diese Reihe schaut in diese Richtung, diese Reihe schaut in diese Richtung. Wenn das alle so machen würden, ginge das Training schneller vorwärts. Eine geschlagene Dreiviertelstunde haben wir dann wieder mit Basics verbracht – es war ein Horrortrip, aber schon um ein vielfaches besser als gestern! Steven ist wirklich ein Ruhiger im Training und das ist super-angenehm. Er sagt klar und deutlich, was er will, und wenn man das macht, hat man ihn sich zum Freund gemacht. Und wenn man etwas nicht kann, ist das nicht so schlimm – solange man sich Mühe gibt. Im Klartext: Er ist ein Traum von einem Trainer!!! (Und das Basics anstrengend sind, dafür kann kein Trainer was – aber die Art, WIE man seine Schüler die Grundlagen tanzen lässt, macht auch viel aus!)
Danach ging es mit Showtraining weiter – yes!!! Es ging sogar ganz gut vorwärts und das verblüffendste der Stunde war, dass meine Ferse kaum wehgetan hat! Irgendwie hat es schon einen Vorteil, sich von der „Tante Doktor“ Chris verarzten zu lassen! Die Stunde war jedenfalls sehr erfolgreich und wir konnten nur noch hoffen, dass wir das Trio Steven-Fiona-Katie am Nachmittag wieder haben würden. Konnte aber kaum sein, da wir insgesamt 6 Trainer haben und am Nachmittag drei Stunden waren… aber hoffen wir mal das Beste!
Nach dem Training (aus dem übrigens auch die meisten Fotos stammen) sind wir erst mal zu Steven und Fiona gegangen und haben sie gefragt, ob sie ein wenig Zeit hätten, sich unser Stück anzusehen, dass wir morgen Abend tanzen sollen. Nee, jetzt nicht, weil´s gleich was zu Essen gibt, aber heute Nachmittag würden sie sowieso noch mal das Showstück mit uns durchgehen, und da werden sie es sich ansehen, meinte Fiona. Gut… schließlich wollen wir nichts ohne das „okay“ unserer Trainer aufführen – noch dazu, ohne zu wissen, was wir falsch machen, denn schließlich schauen ca. 200 Leute zu, die sich mit Irish Dance auskennen!
Mittagessen – lecker!!! Wir haben die ganze Woche noch nicht so viel Hunger gehabt – und deshalb gleich die halbe Kantine leer gefuttert *g*. Die Beine haben zwar noch wehgetan, aber schon lange nicht mehr so wie heute morgen beim aufstehen. Witzig war nur, dass ich meine Schuhe unter dem Tisch vergessen hab, als ich mir was zu trinken geholt hab – ist aber auch gemein, weil es ohne Schuhe einfach viel angenehmer für geschwollene Füße ist. Übrigens gibt es hier niemanden, der mit festen Schuhen rum läuft – alle barfuss oder mit ausgelatschten Sandalen. Nur die Trainer halten sich noch wacker mit Turnschuhen (die machen aber auch nicht täglich eine Stunde lang Basics!)
Nach dem Essen ging es sofort weiter: Conor und Siobhan waren in unserer Halle – hä? Hatte Fiona vorher nicht „wir“ gesagt? Dann hätte ja zumindest sie da sein müssen! Aber die beiden waren nur etwas spät dran, Conor und Siobhan verschwanden und Fiona und Steven kamen zurück – ohne Katie diesmal. Den Drill (also die Basics) hatten wir heute morgen schon vollständig erledigt, deshalb haben wir gleich mit dem Showtraining weitergemacht. Soweit, so gut – aber wir waren alle schon etwas angeschlagen und nicht mehr wirklich fit und aufnahmefähig. Vor allem die Kleinen haben natürlich ständig geschwätzt und sind rumgehüpft, und da mussten die beiden dann etwas lauter werden, um sie wieder zu Ordnung zu rufen – war auch wirklich nötig! Klar, wir waren alle ziemlich down, aber wenn jeder ständig schwätzt, kommt schließlich keiner weiter!
Mitten im Training meinte Fiona dann (noch etwas gereizt): „Okay, erst das Stück von den Jungs noch mal und dann möchte ich sehen, was ihr beide tanzen werdet!“ uuuupssss…. Also schnell die CD aus der Tasche gesucht und in Gedanken noch einmal die Steps durchgehen, denn eines war klar: Wenn wir das Stück tanzen wollten, dann mussten wir die beiden vollständig überzeugen, und zwar beim ersten Mal!
Also hieß es Position einnehmen, Haltung aufrecht, Bauch anspannen, noch einmal tief durchatmen und dann… los ging´s. Wir tanzten das Stück mit aller noch verbleibenden Energie – auch wenn das nicht mehr besonders viel war. Steven und Fiona standen da und sahen uns schweigend zu. Einmal hat Fiona leise den Takt mitgezählt – ein gutes oder ein schlechtes Zeichen? Die restliche Gruppe saß am Rand und beobachtete uns schweigend… und wir haben uns alle Mühe gegeben, all das anzuwenden, was wir in den letzten beiden Wochen zuhause und hier im Camp gelernt hatten. Als wir fertig waren standen wir da und warteten auf eine Reaktion der beiden – irgendeine Reaktion. Aber lange, lange Sekunden war gar nichts. Und dann ging es los: Fiona hat sich vor Lob kaum noch eingekriegt und gemeint, dass dieses Stück sehr schwer zu tanzen sei und dass wir es sehr gut gemacht hätten – die Gestik sei sehr korrekt und synchron gewesen (daran haben wir auch tagelang trainiert…DANKE TANJA!!!) und dass man an diesem Stück nichts ändern müsse, wir können es so vorführen, wie es ist. Steven stimmte ihr zu und fügte noch an, dass wir bei den Drehungen mehr auf unsere Füße aufpassen müssen – okay, das ist das kleinste Problem! Ihr glaubt gar nicht, wie erleichtert und vor allem stolz wir waren, dass den beiden unsere kleine Vorführung gefallen hatte. Wir hatten mit einem „na ja, wir werden bis zur Performance daran arbeiten und dies und das noch ändern“ gerechnet, aber NIEMALS mit DIESER Reaktion! Wir sind vor Stolz fast geplatzt – und auch jetzt noch sind wir überaus happy über die Begeisterung der beiden. „Happy“ ist allerdings gar kein Ausdruck dafür…. Fiona meinte noch, wir dürften es keinem der anderen Lehrer zeigen und auch den Campleitern nicht – das würde eine Überraschung werden…
Danach sind wir das Hardshoe-Stück für die Performance noch ein paar Mal durchgegangen und schließlich – nach einem langen Trainingstag – gab es wieder etwas zu Essen. Das war bitter nötig und schließlich sind wir noch alle zusammen zum Minigolfen gefahren. Gut, das spielen war so eine Sache für sich, aber die Busfahrt war es schon wert! Schließlich singt Fiona nicht jeden Tag im Bus (ist sonst eher Stevens Aufgabe – siehe „Making of Feet of Flames, Hyde Park – aber Fiona hat eine super-geniale Stimme!!!!) Steven hat sich allerdings leider (!!!) geweigert, sein „I will follow him“ aus „Sister Act“ vorzutragen…. ;-(
Donnerstag, 05. August 2004 - So, dieser Tag hat es in sich gehabt! Aber ich fange von vorne an…
Frühstück wie immer– Warm-Up wie gewohnt von 8:30 Uhr bis 9:15 Uhr, aber dann ging die Arbeit so richtig los! Von 9:30 Uhr bis 11:00 Uhr gab es die erste „Drill-Einheit“: Los ging es mit den Basics – mit Steven, Katie und Fiona. Eine Dreiviertelstunde ging es ausschließlich um gestreckte Beine, gekreuzte Füße, aufrechte Körperhaltung, Rhythmus und Ausdauer… und dabei hatte Steven gesagt, er will es heute kurz machen… Wir hatten uns schon auf ein „erholsames“ Showtraining gefreut, aber daraus wurde nichts… Stattdessen wiederholten wir die gelernten Steps der Woche – mehr oder weniger erfolgreich. Für die Trainer war das ein Grund, uns Schülern (wie ich zugeben muss: zu Recht!) eine Standpauke zu halten – aber wie gesagt: wo sie recht haben, haben sie Recht, sie können nicht mehr machen, als uns die Steps beizubringen, trainieren müssen wir schon selbst! Zu unserer Verteidigung kann ich nur sagen, dass wir uns alle kaum noch rühren konnten…
Kaum war diese Stunde vorbei, ging es um 11:15 Uhr bis 12:45 Uhr weiter – diesmal mit dem lang ersehnten Showtraining. Wer unsere Trainer in der Stunde waren??? Wollt ihr das wirklich wissen??? Okay: Katie, Siobhan, Fiona, Conor, Gary und Steven. Die gesamte Crew war versammelt um uns auf die Füße zu schauen! Den Abschuss des Tages hat unser Campleiter Tony geleistet: Er kam rein und meinte, wenn unsere Trainer nicht zufrieden mit uns seinen, müssten wir heute Nachmittag noch einmal trainieren, wenn alles zu ihrer Zufriedenheit ist, haben wir am Nachmittag frei…. Um es kurz zu machen: Von 14:00 Uhr bis 16:00 Uhr hatten wir noch einmal Showtraining…
Also: Mittagessen – fiel eher gering aus, noch schnell ein paar Äpfel für später klauen und weiter ging es zum Training. Diesmal wurden erst einmal alle Schüler in eine Halle zitiert um grundlegende Infos zur Performance zu verkünden: Wann wir wo sein müssen, wer was anzuziehen hat und so weiter. Danach wurden wir wieder in unsere Hallen verteilt und wir durften wieder loslegen. Am Nachmittag war das Training irgendwie nicht halb so anstrengend wie vormittags, aber so ganz langsam wurden unsere Füße gewaltig müde…. Aber dann hieß es okay, fertig für heute!
Wir gingen schon mal geschlossen zur Halle und warteten auf unseren Sound- und Lightcheck – herrlich! Wir lagen alle gemütlich im Schatten auf der Wiese und ließen es uns gut gehen! Ratschen über ganz allgemeine Themen wie Wettkämpfe (schön, jetzt wissen auch was darüber *g*), große und kleine Geschwister (darüber wussten wir schon lange was: Man brauch sie nicht ;-)) und lauter andere mögliche und unmögliche Themen. Irgendwann kamen dann noch ein paar Kids mit einem Liedtext, den wir uns schon mal ansehen sollten, weil wir ihn alle gemeinsam bei der Performance singen würden. Es war einfach herrlich, faul im Gras zu liegen und einfach nur nichts zu tun – vor allem nach dem heutigen Training! Und man ist über eine kleine „Faul-sein-Pause“ zwischendrin nicht gerade unglücklich…. ;-)
Versteht mich nicht falsch: Auch wenn der Bericht vielleicht manchmal so klingt, als wären die Trainer zu streng oder als wäre das alles zu anstrengend – klar, die Trainer sind streng und es ist anstrengend, aber das haben wir auch vorher gewusst und nicht anders gewollt und es ist GUT SO - schließlich geht es darum, auch was zu lernen! Und auch, wenn wir inzwischen offene Blasen an den Füßen haben, die Muskeln bei jeder Bewegung schmerzen und man die Trainer während des Unterrichts manchmal verflucht – man kann einen Fortschritt erkennen und spätestens wenn die Performance heute Abend vorbei ist, sind all die Drills verziehen!!!
Schließlich durften wir zum ersten Mal auf die Bühne, auf der wir heute Abend tanzen würden. Pat und ich „durften“ unser Stück gleich als erstes durchgehen, aber irgendwie war das total daneben – reden wir lieber nicht darüber. Danach kamen die Stücke der Mädchen und der Jungs unserer Gruppe – anschließend bettelten wir noch mal, dass wir unser Stück noch einmal durchgehen dürften. Begeistert waren die Trainer nicht, denn schließlich saß ihnen die Zeit im Nacken, aber sie ließen uns noch einmal schnell machen. Anschließend meinte Fiona, dass es viel, viel besser gewesen wäre als vorher – gut, da sind wir einer Meinung! „See you at 7 p.m.!“ Und los ging´s: Heimrasen, duschen, Haare waschen, Essen gehen, Haare trockenlegen, Füße noch mal verarzten, Schminken, umziehen – und schließlich waren wir viel schneller fertig, als wir dachten. Dann nur noch alles zusammenpacken, was wir für die Performance brauchten (Hard- und Softshoes, zwei Bänder, Haargummis, Haarnadeln und Sicherheitsnadeln) und schon ging es wieder zur Halle. Gruppenweise wurden wir dann in die Halle zitiert und auf unsere Plätze verteilt. Schon kamen die Zuschauer herein und los ging es…
Den Einstieg machten Owen mit seinen Bag Pipes – der Junge kann einfach spielen! Danach kam eine Ansage und schon ging es mit Tanz und Gesang los. Die Anfänger waren als erstes dran, zwischen durch kam ein Gesangstück – unser Zeichen, um langsam und unauffällig in den Backstage-Bereich zu verschwinden und uns auf Position zu begeben. Auf der vom Publikum aus gesehenen rechten Seite stand Fiona neben Pat´s Startposition, gegenüber hatte Steven auf meinem Platz Stellung bezogen – die beiden beobachteten das Geschehen von hinter der Bühne. Conor hatte noch ein Headset auf und redete mit der Regie (glaube ich zumindest), danach kam er zu mir und sagte, wir müssten erst auf die Bühne gehen, wenn das Licht aus war. Dann huschte er noch zu Pat und sagte ihr dasselbe. Das Licht ging aus, wir auf die Bühne – die Musik begann. Im selben Moment drehte der Lichttechniker (großes Lob!!!!! Magst du nicht mit nach Deutschland kommen???!!!???) ein sanftes rotes Licht an… im Publikum begannen die ersten zu schreien (unser Fanclub!! *g*) und dabei hatten wir noch nicht einmal einen einzigen Schritt getanzt!!! Da mussten wir uns schon das lächeln verkneifen… denn lächeln, das wäre bei diesem Stück der größte Fehler überhaupt gewesen! Schließlich müssen wir uns gegenseitig angiften!!!
Wir begannen zu tanzen – wie die Performance war, kann ich euch nicht sagen, ich habe sie nicht gesehen. Ich weiß nur, dass ich mich auf der Bühne sauwohl gefühlt habe und dass von unseren Blickpunkten her alles gut ging. Ich war so in den Tanz vertieft, dass ich um mich herum nichts mehr wahrnahm. Steven und Fiona am Bühnenrand waren vergessen, Katie, Siobhan, Conor und Gary sowie Tony, Chris und Patricia (die Campleiter) auch… ich habe mich noch niemals so verdammt gut gefühlt, wie in diesen eineinhalb Minuten, in denen Pat und ich zum ersten Mal vor öffentlichem Publikum das „THE LORD OF THE DANCE“-Duett tanzten.
Da kann man doch nur noch auf Wolke sieben schweben! Das Publikum schrie und pfiff – meine Güte, das war einfach fantastisch! Wir waren uns nicht sicher gewesen, ob wir das Stück überhaupt tanzen durften – wegen Copyright und so… Wir hatten Steven am Montag ganz vorsichtig gesagt, dass wir zuhause ein Stück eintrainiert hätten und dass wir uns nicht sicher wären, ob wir es überhaupt tanzen dürfen, da es ein Stück aus Lord of the Dance ist, dass wir (in Ermangelung von vier steppenden Jungs) etwas abgeändert haben und auf eine etwas andere Musik tanzen würden. (DANKE, nochmals an unseren Helden Bernd!!! Ohne dich hätten wir die Musik – den „Earth-Jig“ – nie gefunden!!! Und natürlich an unser Ines-Schätzchen, denn du hast uns dazu ermuntert, unseren Träumen zu folgen und nicht aufzugeben!!! Übrigens: In Wiesbaden steht das Stück wieder auf dem Programm – wenn auch leider mit anderen Kostümen!) Steven und Fiona ließen sich zuerst nicht allzu viele Emotionen anmerken – aber nach dem Training, das ich euch vorher schon beschrieben habe, konnten sie sich nicht mehr im Zaum halten… allein der Gedanke daran lässt mich immer noch schweben!
Als wir fertig getanzt hatten, donnerte tosender Applaus los – meine Güte (ich weiß, ich wiederhole mich…) das war fantastisch! Ein kurzes Weilchen durften wir noch unseren Applaus genießen, dann mussten wir von der Bühne runter um Platz für die nächste Sängerin zu machen… Auf Wolke neunzehn schweben (Wolke „sieben“ ist nämlich zu tief ;-)) und dann in einem Affentempo die Schuhe umziehen, zwei Bänder um die Taille bzw. um das Handgelenk zu knoten und dann zu guter Letzt noch die Haar zum Dutt aufdrehen... Wie soll dass denn gehen? Na, wir haben es jedenfalls rechtzeitig zum Hardshoe-Stück der Mädchen getanzt und konnten mit ihnen auf die Bühne hopsen… Übrigens hätte uns Conor fast den Einsatz vermasselt: Die Musik auf die wir den Reel tanzen sollten, war nicht wirklich irisch – eher Party-Strandmusik! (Aber was erwartet man von Trainern, die eine Gruppe Irish Dancer auf „Cotton Eye Joe“ tanzen lassen *g*) Die Musik passte jedenfalls super zu unserem Stück und sie war zwar gewöhnungsbedürftig aber genial – fand Conor wohl auch, denn er hüpfte wie ein Gummiball auf und ab und machte seine Faxen hinter der Bühne – und wir standen alle daneben und fetzten mit… und hätten beinahe den Einsatz versäumt… Kann ja mal passieren… *g*
Nach uns kam dann eine Gruppe Cowboys und Cowgirls auf die Bühne – jaaaaa, das war die Gruppe, die auf „Cotton Eye Joe“ tanzte. Also mal ehrlich: ein so grandioses Stück habe ich schon lange nicht mehr gesehen!!!! Fantastisch, grandios, super-stimmung, einfach…. Ich bin sprachlos!!!!
Als letztes kamen noch die Championship-Tänzer... Ich sag´s euch gleich: Ich kann´s nicht beschreiben… sie begannen mit einem Stück aus Riverdance, und dann kamen ganz viele verschiedene Musikstücke. Die Tänzer kamen und gingen ständig auf und von der Bühne und wechselten sich ständig durch – genial!!! Manchmal ging es total auf Speed, dann schlichen die Mädchen wie Raubkatzen nach vorne, nur dass im nächsten Moment die Jungs hinzu kamen um den Mädchen eines über den Hintern zu ziehen! (Nein, hier wird niemand verkuppelt oder dumm angemacht, die hatten schon ihren Trick dabei – kein Körperkontakt, doch nicht in den USA!!!)
Schließlich hielt Chris noch eine ziemlich lange Rede – der einzige Grund war, dass die Trainer sich umziehen konnten… Und dann kamen sie auf die Bühne: In Nonnenkutten!!! NEIN… Steven wird doch wohl nicht… wo ist meine Videokamera – das muss ich filmen!!! Schon ging es los: Steven gab den Einsatz: „La, la, la, la, la, la, la, la, laaaaa“ und seine „Nonnen“ antworteten brav mit: „La, la, la, la, la, la, la, la, laaaaa“. Steven: „La, la, la, la, laaaaa“. Antwort: „La, la, la, la, laaaaa“. Hat es schon jemand erkannt? Steven legte los – er sang sein „I will follow him“... und wer das schon mal gehört hat, der weiß, wie es klingt… Steven sagte einmal, er wäre der schlechteste Sänger der Welt und er müsse es jeden wissen lassen… ich glaube ja, er KANN singen, aber er kann sich auch herrlich dabei anstellen!!!!
Die Trainer verschwanden von der Bühne und ein Gong ertönte… ist das nicht der „Cry of the Celts“-Gong??? Schon kamen Katie und Fiona auf die Bühne und begannen tatsächlich damit, das Softshoestück von CotC zu tanzen…. Wunderschön!!!! Schließlich wurde es Zeit für den Lord, aber wer??? Irgendwie erwarteten wir Steven (auch wenn er eigentlich der Dark Lord ist...) und tatsächlich kam er herausgeschossen! Nach einem viel zu kurzem Solo (dass er übrigens mit einer typischen Dark-Lord-Warriors-Pose beendete) wurde er der Reihe nach von Gary, Conor und Siobhan abgelöst – und schließlich kamen Fiona und Katie für das große Finale dazu und gemeinsam steppten sie das Stück zuende! GENIAL, sag ich euch, einfach GENIAL!!!!
Viel zu schnell war der offizielle Teil des Abends zuende... aber wir hatten da ja noch unseren „West Coast Celtic Camp-Song 2004“, den einige der Mädchen getextet hatten. Großes Lob an euch, der Text ist genial!!! Los ging es mit „The first year was Tacoma, and now we´re in Sonoma – we´re almost in a coma – the West Coast Celtic Camp!” Wie wahr, wie wahr..... Dann hieß es etwas von „Steven he is stunning“ oder „Fiona has great Style – Katie wears a smile“ oder „Siobhan is very sweet and Conor crossed our feet“ oder in Bezug auf Gary´s Frisur auch „his mowhawk makes him taller“. Die letzte Strophe konne man treffender nicht ausdrücken: “Patricia, Tony, Chris – we thank you all for this…. The West Coast Celtic Camp”
Schließlich kam dann noch das große Autogramme sammeln und Fotos schießen. Die Trainer stellten sich alle geduldig zur Verfügung um alle Wünsche zu erfüllen. Leider war die Zeit dazu etwas zu knapp, sodass man gar nicht an alle rankam – aber klar, immerhin waren es schätzungsweise über 200 Schüler.
Nachdem alle „verjagt“ waren, hatten wir noch was vor uns: Flughafen-Transfer suchen! Wir hatten schon während der Woche nachgefragt, aber so ganz langsam wurde die Zeit eng. Schließlich mussten wir ja auch noch unsere neuen Haarteile in SF abholen! Also fragten wir ein wenig rum, aber irgendwie war nichts zu machen, bis die Antwort kam: Fragt doch Katie, sie muss auch morgen früh zum Flughafen. Gesagt, getan – doch Katie schickte uns zu Patricia, die ihren Transfer organisierte. Also zu Patricia und sie versprach uns, etwas zu machen.
Eine gute Stunde später erschienen wir dann noch auf der Abschlussparty – es waren zwar alle da, aber irgendwie war das Ding trotzdem „inoffiziell“ denn offiziell müssten schon alle Schüler seit einer Stunde im Zimmer sein... Um den Tequilla haben wir uns dann doch noch gedrückt: „In Deutschland dürften wir zwar, aber wir sind ja noch keine 21 Jahre alt!“ Verständnisvolle und doch mitleidige Blicke, aber alle waren stolz auf uns, dass wir es nicht ausnutzten. Na, wir hielten uns an Chips und Popcorn! Den ganzen Abend wurden wir noch für unsere Performance gelobt – das fröhliche Grinsen auf unseren Gesichtern könnt ihr euch sicher vorstellen!
Schließlich war auch der Transfer geklärt – THANKS A LOT!!!! - und sehr früh (am Freitag morgen) gingen wir dann noch Kofferpacken und ab ins Niemalsland... *g*
Morgens um acht warteten wir dann auf die Dame, die uns bis nach SF fahren würde. Kurz nach uns kam auch Katie und als dann „unser“ Auto auch kam, mussten wir erst einmal das Auto dreimal umpacken um alles reinzubekommen. (An Katie´s Koffer lag´s nicht... ) Die armen Mädchen der Dame mussten sich ganz schön zusammenquetschen – Thanks for sharing your car with us, girls! And thanks a lot for driving us!
An der Bushaltestelle in den Bus einsteigen, einmal umsteigen und dann direkt vom Bus in den Laden stolpern – die Haltestelle ist direkt vor der Tür – und dass alles mit zwei Koffern und einer riesigen Tasche, einem Rucksack und einer Plastiktüte… yipie!!!! Aber wir haben es geschafft! Als wir reinkamen hat uns Angela (ihr erinnert euch noch???) erst einmal die Taschen abgenommen und hinter den Tresen gestellt. Unsere Perücken seien leider nicht da, aber sie hätte ja noch andere. „Okay, aber wir müssen uns beeilen, weil wir zum Flughafen müssen“ – „wann geht der Flug?“ – „Um 16 Uhr, jetzt ist es 11, aber wir wissen nicht, wie lange wir bis nach Downtown brauchen und dann mit dem Transfer...“ – „jetzt suchen wir in aller Ruhe die neuen Perücken und dann frühstückt ihr noch einmal in Ruhe und um 12 fährt euch dann der Chef zum Flughafen, das sind nur 20 Minuten“... und so wurde es dann auch gemacht. Tja, das sollte man mal in Deutschland verlangen!!! THANKS A MILLION, Angela – for being so kind! See you next time!!
Direkt vor dem richtigen Terminal wurden wir abgesetzt – perfekt! Koffer weg, durch den Zoll (sehen wir so böse aus??? Die haben doch tatsächlich einen Drogentest bei der Tasche durchgeführt!!! Aber sie waren alle total lieb!), noch eine Pizza und ne Cola (beides nicht so der Hit...) und dann ins Flugzeug – Beine hochlegen, schlafen... zumindest war das so geplant, aber als wir bemerkt haben, dass jeder seinen eigenen Fernseher hat und von Dumbo über Sister Act (ein absolutes MUSS nach Stevens Performance gestern Abend!) bis hin zum Herrn der Ringe alles im Programm war, war natürlich nichts mehr mit schlafen! Wenn der Fernseher funktionieren würde... aber das Solitaire- und Memory-Spielen auf dem PC-Fernseher war auch lustig. Weniger lustig waren dagegen die beiden knapp einjährigen Zwillinge, die ständig brüllten. Entweder stereo, oder per Wachablösung... muss man denn wirklich mit so kleinen Kindern so lange fliegen??? Die armen Knirpse können ja nichts dafür, aber die Eltern hat es irgendwie kaum gekümmert!
In Amsterdam angekommen erwartete uns schon die Hiobsbotschaft – Flugzeug hat Verspätung! Irgendwann wurde durchgesagt, dass die Maschine noch in Manchester steht. Super – Maschine in Manchester, wir in Amsterdam und dabei sollten wir schon alle in München sein... wir waren so todmüde, dass wir kaum Kraft hatten, uns darüber aufzuregen. Zu dem Zeitpunkt wollten wir nur noch eine weiche Matratze, ein klein wenig Platz für die Beine (die überraschenderweise nach der Performance nicht mehr weh taten!!!) und vielleicht ein Kissen...
Schließlich waren wir dann doch daheim – und so im nachhinein betrachtet war es wirklich perfekt: Durch die Verspätung sind wir erst Abends angekommen, noch schnell was essen und dann war es sowieso Zeit für´s Bett. Zeitumstellung so einfach wie es nur geht!
So – und damit sind wir am Ende des Reiseberichts. Ich hoffe, es liest überhaupt noch jemand mit, oder habt ihr alle aufgegeben? Sorry – ich weiß, ich habe mal wieder den Rekord geschlagen, aber es gibt so viel zu erzählen und ich kann euch einfach nichts vorenthalten – und ich habe wirklich schon gekürzt, wo es nur geht! Ich weiß auch, dass es teilweise mehr als unglaublich klingt. Ich würde es selbst wahrscheinlich auch nicht glauben, wenn ich nicht dabei gewesen wäre – aber ich kann euch versichern: Es ist die reine Wahrheit!
Jetzt möchte ich noch denen Danken, die einen Reisebericht lesen wollten – denn ohne euch hätte ich ihn nicht geschrieben – und auch für uns selbst ist der Bericht eine Erinnerung. Ich freue mich schon darauf, ihn in ein paar Jahren zu lesen und zu denken: Schau mal an, das hatte ich schon fast vergessen!
Zum Abschluss noch ein paar Worte: Das Training war knochenharte Arbeit – die Beine schmerzten bei jedem Schritt, die Füße waren ständig geschwollen, die Blasen gaben den Rest dazu, der Appetit verging vom harten Training – aber es war wundervoll! Vielleicht nicht in dem Moment, indem man gesagt bekommt, man soll den Fuß noch weiter ausdrehen, nicht in dem Moment, indem man glaubt, jede Sekunde umzufallen und nicht mehr aufzustehen – aber sobald man die Halle verlassen hat und sogar eine halbe Stunde ausgeruht hat, könnte man wieder weiter machen. Es ist nicht zu glauben, aber in dieser Woche wird man bis an die Grenzen getrieben – und sogar noch weiter.
Und egal wie anstrengend es war: Es war wundervoll – wir haben diese Woche sehr genossen und wir freuen uns schon jetzt auf das nächste Jahr!