Showbericht von

Irish Roots

Die Irish Dance Show mit jungen Stars aus Irland

Am 14 August 2003 Theater Akzent

Wien (Austria)

 von FRANZ

Kurz vor 19:00 Uhr machte ich mich also auf den Weg in Richtung Theater Akzent.

Es liegt nahe am Zentrum von Wien und Gott sei dank hat es eine Tiefgarage, so konnte ich mit dem Auto dorthin fahren. Das Theater ist eher klein und dafür gedacht Jungen Künstlern eine erste Gelegenheit zu einem Auftritt zu geben. Ich war schon sehr gespannt, auf die Kinder aus Irland. Ich stellte mir natürlich die Frage, wie gut werden die Kleinen wohl sein?

Und so wartete ich also in der zweiten Reihe Parkett Sitz 1, gleich beim Mittelgang, mit freier Sicht auf die Bühne, was ich so zu sehen bekommen werde. Also so nahe an einer Bühne bin ich auch noch nicht gesessen. Würde ich in der ersten Reihe sitzen könnte ich meine Beine auf die Bühne legen. Übrigens bis auf ein paar Sitzplätze neben mir, war das ganze Theater ausverkauft. Warum keiner neben mir sitzen wollte, weis ich nicht, ich tu doch keinen was!

Bevor es dann losging, trat noch jemand vom Theater Akzent vor den immer noch geschlossenen Vorhang, der uns erklärte warum wir eigentlich hier sind und das es sich um 20 Kindern aus Irland im Alter von 9-16 Jahren, alle Schüler der bekannten und renommierten Inis Ealga Dancing School aus Dublin, Irland handelt. Und weiters tat er kund, das im ersten Teil der Show klassischer Irischer Tanz dargeboten wird und nach der Pause werden wir Ausschnitte von Lord of the Dance sehen. Na da bin ich aber gespannt. 

Dann schob sich endlich der Vorhang zur Seite und ein Bühnenhintergrund kam zum Vorschein, der in den Irischen Nationalfarben beleuchtet war. Davor eine Band, bewaffnet mit allen typisch Irischen Instrumenten die man so braucht um gute Musik zu machen. Das jüngste Mitglied der Band, ein junge etwa 12 Jahre, spielte die Flöte, seine etwas ältere Schwester eine Art Akkordeon so ein kleines rundes Ding halt. Deren beider Vater spielte.....äh weis ich nicht mehr, aber hin und wider auch Flöte. Aber es gab da noch ein richtiges Akkordeon ein Bodhran ne Fiedel und ein Hornpipes.

Nach einer kurzen musikalischen Einleitung durch die Band, betraten die ersten Tänzer die Bühne. Abwechselnd von links und rechts fegten Sie über die Bühne und vermittelten uns einen ersten Überblick über Ihr können und das war schon sehr Beeindruckend. Selbst der Jüngste der Truppe hatte schon ganz schön was drauf. Ich wünschte ich könnte so tanzen wie er. Wie schon zuerst erwähnt, war in der ersten Hälfte der Show eher der Klassische  Irisch Tanz angesagt, also Hände immer streng an der Hosennaht.

Jede Darbietung, wurde vom äußerst fachkundigen Publikum sofort mit Beifall bedacht, was den Kidds, die sonst sehr ernst und konzentriert blickten, doch ein sichtlich erleichtertes Lächeln entlockte. Da wurde mir erst Bewusst, wie viel harte Arbeit dahinter stecken muss, um es so locker aussehen zu lassen wie die Tänzer bei Lord of the Dance, die immer ein Lächeln auf den Lippen haben, als wäre es das leichteste auf der Welt so zu tanzen.

Am meisten beeindruckt haben mich die Mädchen, nicht was Ihr vielleicht denkt, obwohl einige sehr hübsche dabei wahren, aber tänzerisch sind Sie am weitesten vorangeschritten. Es waren auch mehr Mädchen als Jungs, und im allgemeine stellten Sie auch den älteren Teil der Truppe dar (so zwischen 14 und 16). Sie haben perfekt getanzt und es würde mich nicht wundern die Eine oder Andere schon bald bei einer Show wieder zu sehen.

Nach einer zwanzig Minuten Pause, ging es dann mit Ausschnitten von Lord of the Dance weiter. Ich war schon gespannt wie Sie das meistern würden. Und ich kann Euch sagen ich und auch alle anderen im Saal waren begeistert. Mit einer etwas abgeänderten Choreografie, tanzten Sie zu Cry of the celts, siamasa, stolen kiss und einigem mehr, und rissen das Publikum zu wahren Beifallstürmen hin, das ich sonst nur von LOTD kenne. Für die Kidds auf der Bühne muss dass ein Wahnsinns Erlebnis gewesen sein. Vor allem weil Sie auch das erste mal außerhalb Irlands oder England aufgetreten sind. Die Originalmusik hierzu kam vom Band, aber die Taps waren echt, denn so nah wie ich gesessen bin, habe ich jeden Schritt genau gehört. Und die haben alle genau gepasst.

Schwer beeindruckt war ich auch von Eion Gillen, er ist glaube ich gerade 17 geworden. Er tanzte die Solo Rolle von Flatley. Die Scheren Sprünge und Taps sahen schon ganz gut aus, nur an der Stelle wo Michael mit verschränkten Armen am Stand seine Beinarbeit verrichtet, hatte ein paar Probleme, die er aber gekonnt überspielte. Tja was bei Michael wohl so leicht aussieht ist in Wirklichkeit wohl sau schwer. Auch ein Flötensolo gab er uns fehlerfrei zum Besten. Ich vermute in Irland kann fast jeder Flöte spielen.

Zum Schluss tanzten die Mädels noch mit diesen Wahnsinns Tollen bunten Kostümen. Da hielt es keinen der Zuschauer mehr auf den Sitzen und es gab Minutenlang  Standing Ovations. Hier ist mir auch das einzige brauchbare Foto gelungen, weil sich auf der Bühne keiner bewegt hat. Bei diesen Lichtverhältnissen ist eine Digitalkamera überfordert, sie ist viel zu langsam. Alle bewegten Bilder waren verschwommen. Und bei dieser Show war sehr viel Bewegung drin.

Am Ende der Show wurden noch die Musiker einzeln vorgestellt und auch Inis Ealga sowie die Choreographin Aiobheann Gillen betraten unter Beifall die Bühne. Alle bekamen vom Veranstalter kleine Geschenke überreicht, außer Uns natürlich, wir waren ja schon durch die fantastische Show reichlich beschenkt worden.

Dann wurden Wir gefragt, ob wir noch eine Zugabe haben wollen? No Na würden wir in Wien sagen, wer wollte das nicht und der darauf folgende Beifallssturm lies keinen Zweifel aufkommen was das Publikum wollte. Es sollte aber nicht bei einer Zugabe bleiben, denn der Vorhang wurde insgesamt noch drei Mal für Uns geöffnet.

In der Woche nach der Show gibt es noch in einem Wiener Hotel einen Workshop, für Kinder von 6 bis 15 Jahre mit den Kindern der Show und den Lehrern. Leider bin ich dafür schon zu alt, sonst hätte ich mich bei den Mädels angemeldet.

Nun auch auf die Gefahr hin das ich mich wiederhole, möchte ich noch mal sagen, das es eine wirklich fantastische Show wahr, die all meine Erwartungen weit über troffen haben. Solange solche Talente nachkommen, brauchen Wir Uns um Shows wie Lord of the Dance keine sorgen machen.

Noch ein paar Gedanken zum Schluss. Was mir auch diesmal wieder aufgefallen ist, wie der Tanzstiel Michael Flatley’s nicht nur andere Shows, sonder selbst die Tanzschulen Irlands beeinflusst hat. Wenn auch der Irische Tanz immer wie eine kleine Zündschnur geglimmt hat, Michael hat das Pulver schlussendlich zur Explosion gebracht.

Falls die junge Truppe nächstes Jahr vielleicht wieder kommt, dann bin ich auch wieder dabei, versprochen.

Euer Franz.